Biomilch „boomt“, konventionelle Milch stagniert
Bisher wurde in Deutschland dieses Jahr etwa gleich viel konventionelle Milch (-0,0 %) erzeugt. Das geht aus aktuellen Zahlen der Bundesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft sowie der Zentrale Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) hervor. Bei Biomilch konnte ein leichter Zuwachs von +1,6 % im Vergleich zum Vorjahr erfasst werden. Doch zwischen den Bundesländern gibt es große Unterschiede in der Entwicklung.
Großes Minus in Sachsen-Anhalt und...
Biomilch „boomt“, konventionelle Milch stagniert
Bisher wurde in Deutschland dieses Jahr etwa gleich viel konventionelle Milch (-0,0 %) erzeugt. Das geht aus aktuellen Zahlen der Bundesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft sowie der Zentrale Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) hervor. Bei Biomilch konnte ein leichter Zuwachs von +1,6 % im Vergleich zum Vorjahr erfasst werden. Doch zwischen den Bundesländern gibt es große Unterschiede in der Entwicklung.
Großes Minus in Sachsen-Anhalt und NRW
Besonders stark war der Rückgang der konventionellen Milch in Sachsen-Anhalt mit einem Minus von 4,6 %, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit einem Minus von 2,1 %. Den größten Anstieg der Milchmenge verzeichnete Bayern (+2,1%), gefolgt von Baden-Württemberg (+1,5%).
Bei Biomilch lieferten die Milcherzeuger in Sachsen-Anhalt und Sachsen +9,1 % mehr Milch als im Vorjahr. Den größten Rückgang in der Biomilchproduktion verzeichneten Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen (-5,1 %).
Wer produziert am meisten Milch?
Die produktionsstärksten Bundesländer sind Bayern und Niedersachsen mit jeweils über 3.000.000 Tonnen erzeugter Milch von Januar bis Mai 2024. Die Schlusslichter bilden Thüringen und Sachsen-Anhalt. Dort wurden in diesem Zeitraum weniger als 400.000 Tonnen Milch erzeugt.
Mehr Informationen zur Entwicklung der Milchproduktion in Deutschland gibt es hier:
Der Strukturwandel nimmt wieder an Fahrt auf. Erstmals wurden weniger als 50.0000 Milchkuhbetriebe gezählt. Auch die Anzahl der Milchkühe ist weiter rückläufig.
Milchmenge unter dem Vorjahresniveau
Die Milchmenge in Deutschland geht gerade saisonal zurück. In den letzten Wochen war der Rückgang insgesamt mal stärker, mal schwächer. Wechselnde Witterungsbedingungen spielen dabei eine Rolle. Seit Anfang März 2024 liegt die Milchanlieferung erstmals wieder unter dem Vorjahresniveau. Insgesamt liegt die Menge im bisherigen Jahresverlauf aber noch fast auf Vorjahresniveau. Die Details:
- KW 27: -1,6 % verglichen mit der Vorwoche
- -1,0 % gegenüber dem Vorjahr
- Die ersten 27 Kalenderwochen liegen dieses Jahr fast auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr.
Magermilchpulver fällt, Butter stabil
Geringere Milchmengen und niedrige Fettgehalte verknappen das Angebot auf den Märkten. Das bietet derzeit Chancen für steigende Preise. Die Süddeutsche Butter- und Käsebörse berichtet von einer sehr guten Nachfrage nach geformter Markenbutter. Die Preise bleiben kontraktbedingt in dieser Woche stabil (siehe Grafik).
Der Markt für Magermilchpulver ist durch die Ferienzeit ruhig. Es werden hauptsächlich bestehende Verträge abgewickelt, berichtet Monika Wohlfarth, Geschäftsführerin ZMB in einem aktuellen Marktbericht. Neue Abschlüsse sind begrenzt, sowohl im Inland als auch im Export. Teilweise zeigen sich die Hersteller verkaufsbereiter. Fazit: Ruhiger Markt mit leichten Preisabgaben bei Lebensmittelqualität, während Futtermittelqualität stabil bleibt.
Quellen: u.a. AMI, ZMB, Süddeutsche Butter- und Käsebörse e.V. Kempten, Rabobank, DCA, Trigona Dairy Trade
Hohe Umweltauflagen, steigende Kosten: Wie können Milcherzeuger gegenhalten? Eine der Fragen, die auf dem Kongress der European Dairy Farmers diskutiert wurden.