EuroTier 2024

Leistungsfähige Technik für den Milchkuhbetrieb

Viele Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter stoßen arbeitswirtschaftlich an ihre Grenzen. Neue Techniklösungen für den Stall können Arbeitszeit einsparen.

Milcherzeuger stoßen zunehmend an arbeitswirtschaftliche Grenzen. Der Arbeitsaufwand wächst, während Mitarbeiter knapp sind. Neue Techniklösungen können hier entlasten und wertvolle Zeit sparen. Zum Beispiel automatisierte Fütterungssysteme können Routineaufgaben reduzieren und ermöglichen es, Arbeitsprozesse effizienter zu gestalten. So bleibt mehr Zeit für wichtigere Aufgaben.

Routen werden selbstständig geplant

Halle 13, A43 (Bildquelle: Ernie Buts)

Der Juno Max von Lely ist ein autonomer Futterschieber, der für Großbetriebe mit 800 bis 1.000 Kühen konzipiert wurde. Mit drei angetriebenen Rädern soll er auf unebenen Flächen und Steigungen bis 20 % arbeiten können. Der Juno Max nutzt Lidar-Laserscanner, Odometrie (Schätzung der Position eines mobilen Systems) und eine virtuelle Karte, um Hindernisse zu erkennen und optimale Routen selbstständig zu planen. Über eine App und ein digitales Managementsystem können Milcherzeuger Funktionen überwachen und steuern. Ein 24/7-Online-Support soll über eine Fernunterstützung Korrekturen vornehmen können. Dern Futteranschieber soll bereits auf 12 Betrieben im Einsatz sein, aber im Jahr 2027 auf den Markt kommen.

Geringeres Verletzungsrisiko am Futtermischwagen

Halle 27, E15 (Bildquelle: Werkbild)

Der im Gehäuse integrierte Siloking-Schwerlastmagnet kann zusammen mit anhaftenden Fremdkörpern aus dem Futtermischwagen entnommen werden. Das Magnetgehäuse lässt sich vom Magneten abziehen, wodurch das Entfernen der anhaftenden Fremdkörper mit einem reduzierten Verletzungsrisiko erfolgen kann. Das aus Edelstahl gefertigte Magnetgehäuse soll so gestaltet sein, dass es den Mischvorgang nicht beeinflusst. 

höhere Hydraulikleistung

Halle 27, A15 (Bildquelle: Werkbild)

Schäffer Multi High Flow ermöglicht eine deutlich höhere Hydraulikleistung von Hof- und Radladern, indem es eine überdurchschnittlich hohe Leistung für Anbaugeräte liefern und den Bedienkomfort verbessern soll. Es ermöglicht das Arbeiten mit reduzierter Motordrehzahl, während sowohl Hebe- und Senkbewegungen als auch hydraulische Nebenantriebe problemlos bedient werden können, ohne die Hauptfunktion des Anbaugeräts, laut Hersteller, zu beeinträchtigen. Außerdem sollen hydraulisch anspruchsvolle Anbaugeräte auch an verhältnismäßig kleinen Ladern betrieben werden können.

Auf der EuroTier werden auch Ideen fürs Herdenmanagement vorgestellt. Vor allem  flexiblere Arbeitszeitgestaltung und verbesserte Arbeitsqualität sind wichtige Themen.

Großzügige Kabine, großzügige Sicht

Halle 27, F15 (Bildquelle: Werkbild)

Die neue Smart Feed Cab von Strautmann soll ein großzügiges Raumgefühl und klare Übersicht für den Fahrer bieten. Wesentliche Bedienelemente sollen leicht zugänglich sein, während die großzügige Verglasung dem Fahrer eine gute Sicht und hohe Sicherheit ermöglichen sollen. Serienmäßig sind Klimaanlage, beheizbare Frontscheibe und elektrisch verstellbare, beheizbare Spiegel integriert. Die neue intuitive Steuerung über das Strautmann Feed Control soll für eine einfache Bedienung und schnelle Orientierung sorgen.

Fütterunsgroboter für größere Milchkuhbestände

Halle 27, G24 (Bildquelle: Werkbild)

Der Fütterungsroboter Triomatic WP 2 600 hat ein deutlich größeres Fassungsvermögen als das bisherige Produktsortiment. Der Roboter hat ein Fassungsvermögen von 6m³ und eine Tragfähigkeit von 2.000 kg. Damit soll er besonders für Milchkuhbetriebe mit 600 bis 800 Großvieheinheiten sein.
Das System kann kann über den Trioliet Batch Traffic manager auf bis zu vier Fütterungsroboter erweitert werden, sodass auch die Fütterung für Betriebe mit etwa. 1.200 bis maximal 2.500 Großvieheinheiten möglich sein soll. Neben den großen Beständen soll der Roboter auch für Betriebe mit trockenen, voluminösen Rationen (z.B. Heumilchbetriebe) sein.

Weidemann fährt autonom hinterher

Halle 27, C24 (Bildquelle: elite)

Das Assistenzsystem Follow me von Weidemann (Silber) erleichtert die Arbeit mit dem Hoftrac, indem es ermöglichen soll, dass der Hoftrac autonom dem Bediener zum nächsten Einsatzort folgt. Der Bediener steuert den Hoftrac per Handgerät und kann ihn am Ziel fixieren. Aus Sicherheitsgründen muss dabei stets ein Taster gedrückt sein und ein virtueller Sicherheitsraum schützt den Bediener und das Umfeld. So lassen sich Arbeiten ohne ständiges Auf- und Absteigen durchführen, wodurch auch die Unfallgefahr verringert wird.

EuroTier 2024

Digitale Helfer im Kuhstall

von Birte Ostermann-Palz

Unterstützung für das Herdenmanagemen: Auf der EuroTier werden weiterentwickelte Gesundheitsüberwachungs-Systeme vorgestellt.


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