Bei restriktiv getränkten Kälbern ist das Verhalten in den ersten Monaten häufiger zu beobachten: Die Tiere lecken intensiv an Wänden, Böden oder Stalleinrichtungen oder saufen den Harn anderer Kälber.
Die Aufnahme von Harn ist zwar nicht unmittelbar problematisch, doch die Ursachen sollten unbedingt abgeklärt und behoben werden: Steht eine Verhaltensstörung im Vordergrund oder deutet eine Lecksucht (Allotriophagie) auf eine Unterversorgung mit spezifischen Mineralstoffen hin?
Bei restriktiv getränkten Kälbern ist das Verhalten in den ersten Monaten häufiger zu beobachten: Die Tiere lecken intensiv an Wänden, Böden oder Stalleinrichtungen oder saufen den Harn anderer Kälber.
Die Aufnahme von Harn ist zwar nicht unmittelbar problematisch, doch die Ursachen sollten unbedingt abgeklärt und behoben werden: Steht eine Verhaltensstörung im Vordergrund oder deutet eine Lecksucht (Allotriophagie) auf eine Unterversorgung mit spezifischen Mineralstoffen hin?
Folgende Aspekte gilt es zu berücksichtigen:
- Als fütterungsbedingte Ursachen können eine zu knappe Milchversorgung, unzureichende Grundfutterqualität, mangelnde Rohfaser- und Mineralstoffversorgung eine Rolle spielen. Prüfen Sie deshalb die Qualität des vorgelegten Futters und bieten Sie den Kälbern ausreichend Raufutter sowie Salzlecksteine an. Zudem sollte die Versorgung der Kälber mit Spurenelementen, insbesondere Selen und Kupfer, bei gehäuftem Auftreten von Harnsaufen mittels einer Blutuntersuchung überprüft werden.
- Eine schlechte Wasserqualität und ein falsch eingestellter Wasserdruck führen zu einer mangelnden Wasserversorgung des Kalbes: Achten Sie auf sauberes, frisches Wasser mit niedrigem Eisen-, Sulfat- und Nitratgehalt und einer Gesamtkeimzahl unter 300 kbE/ml. Wasser sollte den Kälbern bereits in der ersten Lebenswoche zur freien Aufnahme aus einer Schale angeboten werden.
- Langeweile und Stress: Stellen Sie eine Befriedigung des Saugbedürfnisses sicher und bieten Sie den Kälbern Beschäftigungsmaterial an, damit sie ihr Spiel- und Erkundungsverhalten voll ausleben können.
- Fehler in der Haltung: Vermeiden Sie Überbelegung und sorgen Sie für ausreichend Ausweichmöglichkeiten – den Kälbern sollten mindestens 3 m² Stallfläche pro Tier zur Verfügung stehen. Gruppieren Sie die Kälber so, dass idealerweise nur Gleichaltrige zusammen gehalten werden. Sorgen Sie für optimale Licht- und Klimaverhältnisse im Stall. Zugluft und Hitzestress sollten vermieden werden.
- Ist nur ein einziges Kalb auffällig, so sollte es separat aufgestallt werden – so wird gegenseitiges Nachahmen vermieden.
Bei manchen Kälbern basiert die Verhaltensauffälligkeit nur auf einer Ursache, bei anderen Betrieben sind mehrere Faktoren ausschlaggebend. Wichtig ist es, die spezifische Situation auf dem Betrieb im Hinblick auf die Risikofaktoren zu erfassen.
Nehmen bereits neugeborene Kälber reines Wasser aus einem Eimer oder einer Schale auf, fördert das langfristig ihre körperliche Entwicklung.
Gegenseitiges Besaugen der Kälber kann z. B. zur Verletzung der Euteranlagen führen. Was lässt sich dagegen unternehmen?
Diese drei Kälberspielzeuge finden wir hinsichtlich Attraktivität, Alltagstauglichkeit und Hygiene besonders interessant.