Langfristige Folgen durch Metritis

Bei Kühen, die zu Beginn ihrer ersten Laktation eine Metritis haben, ist das Risiko höher, in der zweiten Laktation ­erneut an einer Gebärmutterentzündung sowie an Nachgeburtsverhalten zu erkranken. Außerdem ist bei diesen Kühen die Chance geringer, in der zweiten Laktation innerhalb von 250 Tagen tragend zu werden. Das wurde jetzt in einer Studie an der Freien Universität Berlin festgestellt.

Ziel der Studie

Ziel der Studie war es, die Auswirkungen einer Metritis zu Beginn der ersten Laktation auf die Gesundheit der Transitkühe, die Milchleistung, Fruchtbarkeit und Abgangsrate der Kühe in der zweiten Laktation zu bewerten. Dr.  Stefan Borchardt und sein Team berücksichtigten die Daten von 9.072 Holsteinkühen von zwei Milchkuhbetrieben in Deutschland und der Slowakei. Auf beiden Milchkuhbetrieben ­erreichten die Kühe eine durchschnittliche 305-Tage-Milchleistung von 11.500 kg.

Höheres Risiko in der zweiten Laktation

Das Risiko, dass Kühe mit Gebärmutterentzündung in der ersten Laktation erneut an einer Gebärmutterentzündung in der zweiten Laktation leiden, war auf Betrieb  A um ein 1,9-faches und auf Betrieb B um ein 2,1-faches erhöht. Hingegen war die Wahrscheinlichkeit, dass bei diesen Kühen ­Nachgeburtsverhalten in der zweiten Laktation auftrat, auf Betrieb A um ein 1,5-­faches und auf Betrieb B um ein 1,4-faches höher. Außerdem war der Anteil an Kühen, die die Herde in der ersten Laktation verließen, bei Kühen mit einer Gebärmutterentzündung um  durchschnittlich 6,9 % höher als bei Kühen ohne Gebärmutterentzündung. Auch die Totgeburtenrate in der zweiten Laktation fiel bei Kühen mit Gebärmutterentzündung in der ersten Laktation um durchschnittlich 1,6 % höher aus als bei Kühen ohne Gebärmutterentzündung.

Quelle: Borchardt et. al, 2024