„Neuseeland ist weltweit der beste Standort um Milch zu produzieren“, davon ist Bas Nelis überzeugt … muss er auch, denn der Milchfarmer setzt trotz aller Herausforderungen gerade voll auf die Milch. „Bis auf ein Jahr, waren die letzten immer gut“ unterstreicht Nelis, der auf der Nordinsel, in Tirau im Mekka der neuseeländischen Milcherzeugung mittlerweile knapp 2.000 Kühe melkt seine Aussage, „ wir haben immer schwarze Zahlen geschrieben.“
„Neuseeland ist weltweit der beste Standort um Milch zu produzieren“, davon ist Bas Nelis überzeugt … muss er auch, denn der Milchfarmer setzt trotz aller Herausforderungen gerade voll auf die Milch. „Bis auf ein Jahr, waren die letzten immer gut“ unterstreicht Nelis, der auf der Nordinsel, in Tirau im Mekka der neuseeländischen Milcherzeugung mittlerweile knapp 2.000 Kühe melkt seine Aussage, „ wir haben immer schwarze Zahlen geschrieben.“
Insgesamt 5 Farmen übernommen
Der junge Familienvater vermag es zu beurteilen, denn nach seinem Schulabschluss ist er zunächst einige Jahre auf Wanderschaft gegangen, hat u.a. in Europa und in den USA in der Landwirtschaft gearbeitet. Anschließend ist der heutige Unternehmer zunächst als Sharemilker in die Farm seiner Eltern eingestiegen, nach und nach hat er dann deren Anteile komplett übernommen. In den darauffolgenden Jahren hat er dann weitere vier Farmen in der Nachbarschaft aufgekauft. Zwei davon bewirtschaften heute eigenverantwortlich Sharemilker, auf einer weiteren Farm erledigt eine Kontrakt-Melkerin das Melken. Sie erhält 14 NZ$ pro kg Milchinhaltsstoffe.
Warum dieses rasante Wachstum? Alle fünf Farmen bzw. deren Flächen liegen dicht beieinander, das erleichtert dem Milchfarmer die Weideführung ungemein. Über mehr Weide-Fläche zu verfügen ist auch im Hinblick auf die extrem steigenden Futterkosten wichtig. „Die Futterkosten haben sich in den vergangenen zwei Jahren verdoppelt“, erläutert Nelis mit einem Blick auf die Buchführung. Zudem können die Kühe besser auf die unterschiedlichen Melkzentren aufgeteilt werden. Jetzt müssen die Tiere nur noch maximal 3 km bis zum nächsten „Shed“ zurücklegen.
Kühe roden Futterrüben
Interessant gestaltet sich die Winterfütterung. Neben 2 kg Palmkerne, die im Melkstand zugefüttert werden, dürfen die Kühe zwei Stunden lang Futterrüben „roden“. Das bedeutet nichts anderes, als dass die Kühe auf einen Rübenacker aufgetrieben werden. Dort „graben“ sie die kompletten Rüben (ca. 40 t TM/ha) aus der Erde und fressen sie vor Ort. Nach zwei Stunden müssen sie aber wieder auf eine Weide zurück, denn sonst droht eine Azidose (Pansenübersäuerung). „Andere füttern Maissilage, doch die ist mir zu teuer“, begründet der Farmer. Die Fütterung ist so ausgelegt, dass am Jahresende jede Kuh rund 500 kg Milchinhaltsstoffe gemolken haben soll.
Milchpreis steht erst nach 15 Monaten fest
Trotz aller Freude am Standort und an der Milchproduktion in Neuseeland, lässt sich Bas Nelis am Ende unseres Gespräches doch noch ein Kritikpunkt entlocken: Das Milchpreis-Auszahlungssystem des Molkereikonzerns Fonterra. Die Milchlieferanten auf den beiden Pazfikinseln erhalten während der laufenden Saison, die sich von Juli bis Ende Juni des darauffolgenden Jahres erstreckt, immer nur eine Abschlagszahlung. Diese wird von der Molkerei zwischenzetlich immer wieder angepasst, sowohl nach oben als auch nach unten. Den endgültigen Milchpreis gibt der Molkereikonzern erst im Herbst nach dem Ende des Wirtschaftsjahres an, erst dann erfahren die Milchlieferanten was sie endgültig ausbezahlt bekommen. Das erschwere dann doch ab und zu die eigene Unternehmens-Planung, kritisiert der Milchfarmer.
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