In Deutschland sinkt die erzeugte Milchmenge. Im bisherigen Jahresverlauf lieferten Milcherzeuger -0,3 % weniger Milch ab als im Vorjahr. Und das trotz stabiler Milchpreise und steigender Milchleistung.
Während die Milcherzeugung hierzulande rückläufig ist, sieht der Trend für ganz Europa anders aus. Die EU Kommission geht in ihrem kürzlich veröffentlichten „Short Term Outlook“ von einem Plus von 0,5 % in diesem Jahr aus. Die Anzahl gehaltener Milchkühe ist zwar rückläufig...
In Deutschland sinkt die erzeugte Milchmenge. Im bisherigen Jahresverlauf lieferten Milcherzeuger -0,3 % weniger Milch ab als im Vorjahr. Und das trotz stabiler Milchpreise und steigender Milchleistung.
Während die Milcherzeugung hierzulande rückläufig ist, sieht der Trend für ganz Europa anders aus. Die EU Kommission geht in ihrem kürzlich veröffentlichten „Short Term Outlook“ von einem Plus von 0,5 % in diesem Jahr aus. Die Anzahl gehaltener Milchkühe ist zwar rückläufig (-0,3 %) doch konnte der Leistungsanstieg von + 0,9 % den Rückgang ausgleichen.
Der Anstieg der Milchleistung (+0,9 %), gleicht den Rückgang des
des Milchviehbestands (-0,3 %) aus.
EU Kommission
2025 geht es weiter aufwärts
Das Milchangebot in der EU wird den Prognosen zufolge im Jahr 2025 geringfügig steigen (+0,2 %). Das liegt vor allem an zwei Faktoren:
- Höhere Milchleistung pro Kuh: Die Kühe liefern im Durchschnitt mehr Milch. Unter der Annahme normaler Witterungsbedingungen wird erwartet, dass der kontinuierliche Rückgang des Milchviehbestands (-0,7 %) durch steigende Milcherträge (+1 %) ausgeglichen werden kann. Wobei damit gerechnet wird, dass die Milchinhaltsstoffe nicht signifikant steigen werden (+0,1 %).
- Stabile Milchpreise: Die Milchpreise liegen derzeit auf einem historischen Niveau. Im Jahr 2024 stabilisierten sich die EU-Rohmilchpreise auf einem Niveau, das deutlich über den 5-Jahres-Durchschnittswerten lag.
Doch wie sieht es in Deutschland aus? Bei der Viehzählung im Mai 2024 wurden 2,8 % weniger Milchkühe registriert als im Vorjahresmonat. Das war die größte Abnahme in den letzten zehn Jahren! Marktexperten gehen daher davon aus, dass die Zunahme der Milchleistung den Rückgang nicht mehr kompensieren kann, weshalb die Milchproduktion in Deutschland schon ihr Limit erreicht haben könnte.
Mehr Milch = mehr Käse, mehr Pulver
Mit dem Anstieg der erzeugten Menge rechnet die EU-Kommission auch mit einer erhöhten Produktion von Käse und Magermilchpulver in 2025. Zwei Produkte, die vor allem in den Export gehen.
Doch wie sah der Exportmarkt 2024 bisher aus? Während die Käseexporte der EU weiter zunehmen (+2,1 %), sind die Exporte von Magermilchpulver (-15 %) aufgrund der schwachen Importnachfrage in China und des zunehmenden Wettbewerbs auf wichtigen Exportmärkten zurückgegangen. Auch die Butterexporte gingen um 1,6 % zurück.
Die schwache Nachfrage nach Pulver zeigt sich auch in den Preisen. Seit zwei Jahren liegen die Preise für Magermilchpulver recht niedrig und haben sich noch nicht erholt (siehe Grafik).
Quellen: u.a. EU Kommission, Süddeutsche Butter- und Käsebörse e.V. Kempten, AMI, BLE, Eurostat
Der französische Molkereikonzern Lactalis hat angekündigt, schon ab Ende 2024 weniger Milch von französischen Landwirten zu kaufen. Viele Milcherzeuger fühlen sich betrogen.