Die Milchanlieferung in Deutschland ist erneut gesunken. Nach Angaben der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) sank die Anlieferungsmenge in der 39. Kalenderwoche um 0,8 % im Vergleich zur Vorwoche und um 1,4 % im Vergleich zur Vorjahreswoche. Dieser Rückgang ist saisonal bedingt, verstärkt jedoch die bereits bestehende Rohstoffknappheit. Im Vergleich zum Vorjahr wurde von Januar bis Ende September insgesamt 0,2 % weniger Milch angeliefert.
Butterpreise erreichen neue Höhen
Der Mangel an Milch und Inhaltsstoffen führt zu einem knappen Butterangebot. Dem steht eine hohe Nachfrage gegenüber, weshalb die Preise seit einigen Wochen regelrecht explodieren.
Die Notierungen für geformte Markenbutter (250 g) erreichen eine Spanne von 8,50 bis 8,80 €/kg (siehe Grafik). In der Vorwoche lag die Spanne mit 7,80 bis 8,05 €/kg noch einige Cent darunter. Bei Blockbutter (25 kg) ist der Markt derzeit ruhiger. Die Preisspanne bleibt gegenüber der Vorwoche unverändert.
Handel erhöht Butterpreise um 30 Cent
Die Preiserhöhungen schlagen sich nun auch im Kühlregal nieder. Der Verbraucher zahlt ab dieser Woche 30 Cent mehr für den 250-g-Block. Damit erhöht sich die Marge des Handels bei den derzeit hohen Einkaufspreisen auf 10 Cent pro Packung.
Magermilchpulver schwächer
„Ein sehr dünner Markt und kaum eine Nachfrage. Die Käufer warten auf weitere Preiskorrekturen und die Produzenten sind (noch) nicht nicht im Stress“, beschreibt Rik Loeters, Geschäftsführer Trigona Dairy Trade, die aktuelle Marktlage in seinem wöchentlichen Newsletter.
Seine Einschätzungen spiegeln sich in den Preisen wider. Sowohl die Preise für Futtermittel- als auch für Lebensmittelpulver sind gesunken (siehe Grafik).
Spotmilchpreise sind gestiegen
Am Spotmarkt sind die Preise nach dem letzten Verfall wieder gestiegen und liegen laut DCA Berichterstattung im Bundesdurchschnitt bei 58,25 €/100 kg.
Der französische Molkereikonzern Lactalis hat angekündigt, schon ab Ende 2024 weniger Milch von französischen Landwirten zu kaufen. Viele Milcherzeuger fühlen sich betrogen.