Milchwoche: Knacken die Milchpreise bald die 50 Cent?
Kieler Rohstoffwert im September über 50 Cent ++ Milchpreise im August deutlich gestiegen ++ Sorge vor Überproduktion drückt die Märkte ++ Milchmenge nimmt überraschend zu
Diese Woche gab es eine starke Preiskorrektur bei Butter, Käse und Magermilchpulver. „Der Grund dafür scheint die Angst vor einer sinkenden Nachfrage und künftiger Steigerung der Milchproduktion aufgrund höherer Auszahlungen an die Landwirte zu sein“, berichtet Rik Loeters,...
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Diese Woche gab es eine starke Preiskorrektur bei Butter, Käse und Magermilchpulver. „Der Grund dafür scheint die Angst vor einer sinkenden Nachfrage und künftiger Steigerung der Milchproduktion aufgrund höherer Auszahlungen an die Landwirte zu sein“, berichtet Rik Loeters, Geschäftsführer Trigona Dairy Trade, in einem aktuellen Marktbericht.
Ob die Prognose eintrifft, bleibt abzuwarten. Zumindest sind die Milchmengen in Deutschland diese Woche bereits leicht gestiegen und auch die Milchpreise im August auf ein höheres Niveau geklettert.
Milchpreise im August gestiegen
Im August haben die Molkereien den Milcherzeugern nochmal mehr ausgezahlt. Laut ersten Prognosen der AMI liegt der Preis für konventionelle Milch (ab Hof, 4 % Fett, 3,4 % Eiweiß) im August im Durchschnitt bei 47,2 Cent/kg und damit 0,9 Cent höher als noch im Juli.
Der Biomilchpreise kletterte ebenfalls nach oben. Laut AMI erreichte er im Bundesdurchschnitt ein Niveau von 57,1 Cent/kg (4 % Fett, 3,4 % Eiweiß). Das ist ein Preisanstieg von 0,5 Cent im Vergleich zum Vormonat.
Preisprognose mehr als positiv
Der Kieler Rohstoffwert, der als guter Indikator für die Milchpreisentwicklung der kommenden Monate gilt, steigt im September 2024 auf ein Niveau, das zuletzt im November 2022 erreicht wurde: 53,7 Cent/kg.
Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass im Winter die Milchpreise wieder die 50-Cent-Marke knacken! Das bestätigt auch Marktexpertin Dr. Kerstin Keunecke, AMI, die in einem aktuellen Marktbericht klar macht: Bei den derzeitigen Mengenentwicklungen (produktionsdämpfenden Effekte) ist die Überschreitung der 50-Cent absehbar.
Milchmenge nimmt überraschend zu
Die Milchlieferungen in Deutschland sind in der 38. Kalenderwoche leicht gestiegen (+1,0 %). Das ist ungewöhnlich, da die Milchmenge in der Regel im Herbst sinkt (siehe Grafik). Kühle Temperaturen könnten diesen Trend dieses Jahr unterbrochen haben. Im Vergleich zum Vorjahr liegt die Milchproduktion aber immer noch leicht zurück (-0,9 %).
Magermilchpulver: Deutlich schwächere Preise!
Der Markt für Magermilchpulver ist derzeit ruhig. Es werden hauptsächlich bestehende Verträge abgewickelt. Wegen Feier- und Ferienzeiten ist das Geschäft weltweit etwas eingeschlafen. Die Preise für Lebensmittelware sind leicht gefallen, während Futtermittelware ebenfalls schwächer gehandelt wird.
Preiscrash bei Butter
Für Blockbutter wurde nach Wochen mit steigenden Preisen erstmals wieder weniger bezahlt. Die Handelsspanne liegt nun bei 7,95 - 8,20 €/kg (Vorwoche: 8,40 - 8,60 €/kg). Der Preis für abgepackte Butter (250 g) blieb im Vergleich zur Vorwoche unverändert.
Spotmilchpreise rückläufig
Die Spotmilchpreise sind Anfang Oktober stark gefallen. Nachdem sie in den Vorwochen extreme Höhen erreicht hatten, sind sie nun wieder rückläufig. Im Bundesdurchschnitt liegt der Spotpreis laut DCA bei 56,00 €/100 kg.
Der Entwurf für das neue Tierschutzgesetz sieht vor, dass Kälber zur Enthornung vom Tierarzt lokal betäubt werden. Doch lässt sich das überhaupt praktikabel umsetzen?