Europa: Vom Nettoexporteur zum Importeur?
Europa ist bisher der größte Exporteur von Milchprodukten, wie die Rabobank in einem kürzlich veröffentlichten Bericht feststellt. Allerdings könnte sich das zukünftig ändern und Europa zum Nettoimporteur werden oder nur noch Produkte mit hoher Gewinnspanne exportieren, so die Bank.
Richard Scheper, Marktanalyst der Rabobank, erklärt den Grund dafür: Obwohl Europa der größte Milchexporteur ist, sind die Produktionskosten hoch und werden...
Europa: Vom Nettoexporteur zum Importeur?
Europa ist bisher der größte Exporteur von Milchprodukten, wie die Rabobank in einem kürzlich veröffentlichten Bericht feststellt. Allerdings könnte sich das zukünftig ändern und Europa zum Nettoimporteur werden oder nur noch Produkte mit hoher Gewinnspanne exportieren, so die Bank.
Richard Scheper, Marktanalyst der Rabobank, erklärt den Grund dafür: Obwohl Europa der größte Milchexporteur ist, sind die Produktionskosten hoch und werden aufgrund der Klima-, Natur- und Umweltpolitik in den nächsten Jahren weiter steigen. Daher sei es nicht logisch, dass ausgerechnet aus der EU die meisten Milchprodukte fließen.
Zukünftig werde die Milchproduktion in der EU daher zurück gehen. Für das erste Halbjahr 2024 prognostiziert die Bank einen Rückgang des Milchangebots, um 0,5 Prozent im ersten Quartal und um 0,4 Prozent im zweiten Quartal.
Eine positive Nachricht: Für die ersten Monate von 2024 rechnet die Rabobank mit steigenden Milchpreisen aufgrund von einem engen Marktgleichgewicht und niedrigen Lagerbeständen.
Milde Temperaturen: 1,1 % mehr Milch!
Die Milcherzeuger haben in Deutschland Mitte Februar innerhalb einer Woche 1,1 % mehr Milch an ihre Molkereien geliefert. Das geht aus Zahlen der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) hervor.
Damit liegt das Rohstoffaufkommen nur 0,1 % unterhalb des Vorjahresniveaus (siehe Grafik). Im bishgerigen Jahresverlauf wurde allerdings insgesamt 1,3 % weniger Milch produziert als im gleichen Zeitraum vor einem Jahr.
Rohstoffmarkt kommt nicht in Fahrt
Die Preise für Magermilchpulver haben sich zuletzt uneinheitlich mit teils schwächeren Tendenzen entwickelt. Der Durchschnittspreis für Magermilchpulver in Futtermittelqualität fiel um 5 €/t, während Ware in Lebensmittelqualität für 20 €/t mehr gehandelt wurde.
Bei Butter spricht die Süddeutsche Butter- und Käsebörse inzwischen von einer „sehr guten Nachfrage“, aufwärts ging es zuletzt preislich aber nur für lose Ware. Geformte Markenbutter im 250 g Päckchen wird stabil für 5,69 bis 5,87 €/kg gehandelt.
Spotmilchpreise stabil
Am Spotmarkt in Nord- und Süddeutschland geht der Trend wie in den letzten Wochen leicht nach oben. Das geht aus den Zahlen von DCA hervor. Im Norden wird aktuell für Milch am Spotmarkt 41,5 Cent/kg gezahlt, im Süden 42 Cent.
Quelle: u.a. DCA, AMI, BLE, Süddeutsche Butter- und Käsebörse e.V. Kempten, ZMB, Financieele Dagblad, moproweb
Große Molkereien planen Konzernumbau ++ Arla will 2,07 ct nachzahlen ++ Anlieferung steigt weiter ++ Bessere Nachfrage am Rohstoffmarkt
In Irland haben die Molkereien bereits zum zweiten Mal in Folge weniger Milch erfasst. Vieles deutet daraufhin, dass die große Milchschwemme vorbei ist,