Auf biologische Produktion umgestellt
Welche Schlüsse ziehen Sie aus den Entwicklungen der vergangenen Monate? Haben Sie Veränderungen vorgenommen?
Christian Müller: Wir haben letztes Jahr auf biologische Milchproduktion umgestellt. Dazu gehörte es, den Kühen am AMS Weidegang zu ermöglichen. Das haben sie trotz der Trockenheit und Hitze im Sommer gut angenommen. Die hohen konventionellen Milchpreise haben uns geholfen, das teurere Bio-Futter in der...
Auf biologische Produktion umgestellt
Welche Schlüsse ziehen Sie aus den Entwicklungen der vergangenen Monate? Haben Sie Veränderungen vorgenommen?
Christian Müller: Wir haben letztes Jahr auf biologische Milchproduktion umgestellt. Dazu gehörte es, den Kühen am AMS Weidegang zu ermöglichen. Das haben sie trotz der Trockenheit und Hitze im Sommer gut angenommen. Die hohen konventionellen Milchpreise haben uns geholfen, das teurere Bio-Futter in der Übergangszeit zu bezahlen. Das kam uns daher sehr gelegen. Wir haben uns außerdem dazu entschieden zukünftig keinen Mais mehr selbst anzubauen und stattdessen nur noch Grassilage und Kleegras zu machen. Das Kleegras möchte ich dieses Jahr den Kühen als Kraftfutteralternative grün anbieten. Davon erhoffe ich mir bessere Inhaltsstoffe.
Was erwarten Sie vom kommenden Jahr? Blicken Sie positiv in die Zukunft?
Christian Müller: Insgesamt sind wir sehr zufrieden mit der Entscheidung der Umstellung. Wir arbeiten mit weniger Input und haben eine bessere Tiergesundheit. Die Veränderungen haben uns außerdem entschleunigt. Ich habe früher Feierabend als vorher. Nach dem aufregenden letzten Jahr möchten wir stabil weiter wirtschaften. Ich blicke zuversichtlich in die Zukunft und sehe viele Chancen für unseren Betrieb.
Mit Investitionen zukunftsfähig bleiben
Was sind Ihre Schlüsse aus den Entwicklungen im letzten Jahr? Welche Veränderungen haben Sie vorgenommen?
Christof Kästner: Damit ein Betrieb zukunftsfähig ist, muss investiert werden. Das haben wir in den letzten Jahren auch bei deutlich schlechteren Milchpreisen getan und z. B. einen neuen Trockensteherstall gebaut und eine
Hygienisierungsanlage für fast keimfreie Boxeneinstreu aus der Biogasanlage gekauft. Im nächsten Jahr möchten wir neben den anstehenden Erhaltungsinvestitionen unsere Jungrinderaufzucht verbessern und dort mit der Planung eines neuen Stalls beginnen.
Wie gehen Sie in das nächste Jahr? Sehen Sie positiv in die betriebliche Zukunft?
Christof Kästner: Ich sehe an unserem Standort mit der Lage und den modernen Ställen eine Zukunft für die Milchproduktion. Stabilität bekommen wir durch die Vermarktung der Milch über eine Festpreisabsicherung. Mit der Biogasanlage und dem Ackerbau sind wir als Gemischtbetrieb außerdem breit aufgestellt mit Betriebszweigen, die sich gegenseitig begünstigen.
Auf die Kosten achten
Welche Schlüsse ziehen Sie aus den Entwicklungen der vergangenen Monate? Haben Sie Veränderungen vorgenommen bzw. planen Sie diese?
Benjamin Bunz: Wir haben im Jahr 2019 neu gebaut. Die Milchpreise im letzten Jahr haben wir genutzt, um weiter finanzielle Rücklagen zu bilden. Denn wir gehen davon aus, dass die Milchpreis-Spitze jetzt erreicht ist. Die hohen Kosten für Futtermittel und Dünger haben uns dazu veranlasst, noch stärker auf langfristige Kontrakte zu setzen. Raps haben wir z. B. bis zum ersten Quartal 2024 abgesichert.
Was erwarten Sie vom kommenden Jahr? Blicken Sie positiv in die Zukunft?
Wir sehen positiv in die Zukunft, denn wir denken, dass der Milchmarkt langfristig stabiler wird. Wichtig bleibt, die Produktion zu optimieren und die Kosten im Griff zu behalten. Wir versuchen mehr Kraftfutterkomponenten anzubauen, so läuft z. B. der Sojaanbau ganz gut. Außerdem wollen wir unsere Kälberhaltung weiter intensivieren. Dazu will ich u. a. eine Waage kaufen.
Was interessiert Milcherzeuger wirklich? Wir geben einen Blick hinter die Kulissen, welche Artikel besonders gut ankamen und häufig gelesen wurden.