Elite Dairy Tour 2024

Elite Dairy Tour 2024: Milchkühe passen an jeden Standort

Wir haben elf Milcherzeuger besucht, die mit einem sehr herausfordernden Standort konfrontiert sind. Beeindruckend war ihr stets lösungsorientiertes Denken.

Vier Länder, neun Elite-Redakteure, elf Milchkuhbetriebe, 2.754 Kilometer und 3.433 Milchkühe der Rassen (Red) Holstein, Fleckvieh, Brown Swiss und Jersey plus deren Nachzucht: Die diesjährige Elite Dairy Tour hat bei uns mal wieder für einen ordentlichen „Wow“-Effekt gesorgt! Besonders beeindruckt hat uns die große Motivation und das super Kuh- Know-how der Betriebsleiter. Wir waren in Deutschland, der Schweiz, Österreich und auch Südtirol unterwegs und haben interessante Milcherzeuger besucht, die ihre Milchkühe abseits der Gunstlagen halten und managen.

Das waren die Dairy Tour-Betriebe 2024:

  • Wenn der Sammelwagen nicht mehr fährt… Armin und Karin Herger-Bärtsch bringen ihre Milch vom Hofstandort in 1.350 m Höhe selbst ins Tal. Auch die schwankenden Futterqualitäten und der Wolf fordern den Familienbetrieb heraus.
  • Schräge Herausforderungen meistern: Die Steillagen der Wiesenflächen von Familie Kaser in Südtirol bergen Tücken in der Futterbergung. So gelingt es ihr, die Kühe trotzdem optimal zu versorgen.
  • Innovativer Stall auf engstem Raum: Hanglage und wenig Platz: Peter Raich hat seinen Kuhstall in Österreich an die örtlichen Gegebenheiten angepasst – und das in Eigenregie.
  • Und dann auch noch ein Murenabgang… Familie Mayer aus den Chiemgauer Voralpen trotzt nicht nur den Naturgewalten an ihrem Standort. Nur zwei Monate nach einem Stallbrand begannen sie mit dem Neubau.
  • Optimistisch auf Wachstumskurs: Die Schwäbische Alb ist ein karger, kalter Standort. Martin Huber investiert hier dennoch hochmotiviert in die Milchproduktion – mit beeindruckenden Leistungen!
  • Holsteins durch Jerseys, Silage durch Heu ersetzt: Tobias Reiter aus dem Saarland hat in den vergangenen Jahren viele ungewöhnliche Entscheidungen getroffen, um das Optimum aus seinem Standort „rauszuholen“.
  • Von der Stadtnähe profitieren: Der Betrieb von Dirk Feldhaus ist umgeben von Städten im Ruhrgebiet. Statt die Enge zu betrauern, nutzt er die Nähe für ein vielfältiges Geschäftsmodell.
  • Den ersten Grasschnitt fressen die Gänse: Gänse und Wiesenbrüter machen dem Milchkuhhalter Klaus Borde im Landkreis Leer zu schaffen. Wie geht er mit dieser Herausforderung um?
  • Milch trotz Moor: Tim Müllers Milchkuhbetrieb liegt mitten im Moor. Von den Plänen zur Wiedervernässung des Moors lässt er sich nicht abschrecken.
  • Eine starke Mannschaft!Die Arbeit in einem starken Team sehen Fenja Meiners und Adrian Koch als essenzielle Basis für die betriebliche Zukunft.
  • Mit Spitzenleistung der Trockenheit getrotzt: In trockenen Jahren Mais ohne Kolben ernten oder teuer Futter zukaufen? Die Agrargenossenschaft eG Dobra reagiert auf die Trockenheit mit einem ausgeklügelten Anbaukonzept.

Jeder geht seinen eigenen Kuh-Weg

Moor, Alm, Trockenregion, schlechte Milch-Infrastruktur, Murenabgang, Stadtnähe… egal welche Standortvoraussetzungen gegeben sind und, ob mit mehr als 1.000 oder weniger als zehn Kühen, ob mit Fremdmitarbeitern oder ausschließlich der eigenen Familienarbeitskraft, ob mit konventionellen oder automatischen Melksystem oder, ob es im Sommer auf die Alm/Weide geht oder nicht: Jeder der Dairy Tour-Betriebsleiter hat eine Lösung für den eigenen herausfordernden Standort gefunden, die unterschiedlicher nicht sein könnten und dennoch alle auf ihre Weise funktionieren! Besonders schön zu sehen ist mal wieder, dass nicht unbedingt das Maximum aus den Kühen rausgeholt werden muss, um wirtschaftlich arbeiten zu können. Das gibt uns Mut!
Eines ist sicher - ohne das enorme Durchhaltevermögen und das stets lösungsorientierte, unternehmerische Denken hätten es die Dairy Tour-Betriebe wohl nicht zu diesem Erfolg gebracht: Sei es der angepasste Futterbau aufgrund extremer Trockenheit oder eines massivem Gänsefraßes, ein besonderer Kuhstallbau am Berg in einer Serpentine, die Einführung eines neuen Herdenmanager-Ausbildungsprogramms aufgrund von fehlenden Mitarbeitern, die Umstellung der Kuhrasse oder die Umstellung der Fütterung von Silage auf Heu und so vieles mehr! Aufgefallen ist uns dabei, dass die Kühe und deren Komfort immer oberste Priorität bei den verschiedenen Lösungswegen hatten. Ganz nach dem Motto: „Geht es den Kühen gut, geht es uns auch (wirtschaftlich) gut.“

Ob eine Brown Swiss-Herde mit Weidegang,… (Bildquelle: Elite Magazin)

Wichtig zu wissen ist, dass es bei den besuchten Milcherzeugern die vielen kleinen Schritte sind. die z.B. in Form von Anpassungen, Investitionen oder neuen Optimierungsideen im Betrieb letztendlich den gewünschten Erfolg bringen und zum großen Ganzen beitragen. Entscheidend ist, die eigenen Ziele zu fokussieren und tagtäglich zu verfolgen – auch wenn es täglich nur winzige Schritte in Richtung Zielgerade sind. Dran bleiben ist die Lösung. Und um es gleich vorweg zu nehmen: DAS eine Ziel haben auch die besuchten Milcherzeuger immer vor Augen. Und doch darf der Blick nach links und rechts nie fehlen. Denn die Milcherzeugung ist dynamisch. Immer wieder muss auf neue Anforderungen reagiert werden. Und genau das zeigt einmal mehr die unternehmerischen Fähigkeiten der Betriebsleiter der Dairy Tour.

Durchhaltevermögen zahlt sich aus

Aktuell hat es die Milchbranche nicht unbedingt leicht. Doch die elf Dairy Tour- Betriebe haben uns nochmal verdeutlicht, wie wichtig es ist, positiv zu denken und an die Zukunft der Milch zu glauben. Wer Kühe melken möchte, der wird auch zukünftig immer mit Herausforderungen konfrontiert sein – das ist wohl so. Aber es gibt immer Möglichkeiten, diese zu überwinden! Und dabei gilt: Niemals den Kopf in den Sand stecken.

Sponsoren der Elite Dairy Tour 2024 . (Bildquelle: Elite Magazin)

Wir sind mitten drin: Elite nimmt Sie wieder mit auf große Reise! Diesmal zu Milcherzeugern in Deutschland, Österreich, der Schweiz und sogar in Südtirol! Folgen Sie uns.


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