Sozialverhalten
So „netzwerken“ Kühe
Kühe in derselben Laktation, aus demselben Geburtszeitraum oder mit engem Verwandtschaftsgrad interagieren stärker miteinander.
Eine Studie aus Schweden zeigt, dass Milchkühe in einer Herde teils intensive „Zweierbeziehungen“ pflegen. 14 Tage lang wurden die Aufenthaltspositionen von 149 Kühen in zwei Gruppen (Frisch- und Spätlaktierende) in einem Boxenlaufstall über ein Echtzeit-Monitoring sekündlich erfasst und ihre sozialen Kontakte gezählt.
Als sozialer Kontakt galt, wenn sich ein Kuhpaar mindestens zehn Minuten pro Tag innerhalb von 2,5 m Abstand aufhielt.
Die Analyse ergab, dass Kühe
- in derselben Laktation,
- ebenso wie jene, die innerhalb von sieben Tagen geboren wurden,
- oder eng verwandte Kühe, stärker miteinander interagieren.
Für die Praxis: Die Forscher weisen darauf hin, dass eine Berücksichtigung dieser Erkenntnisse bei der Gruppenbildung das Wohlbefinden und die Leistungsbereitschaft der Kühe fördern kann.
Die Forscher erklären zudem, dass es sich lohnen kann, die langfristige Entwicklung derartiger Zweierbeziehungen zwischen Kühen weiter zu erforschen. Auch in Bezug darauf, ob und wie diese Netzwerke zwischen den Kühen die Übertragung von Krankheiten innerhalb einer Herde beeinflussen.
Zweierbeziehungen bevorzugt
Die Wissenschaftler visualisierten die beobachteten Beziehungen zwischen den Kühen in sogenannten Soziogrammen.
Zum Soziogramm: Jede Kuh ein Punkt (rot =1. Laktation, blau = 2. Laktation, lila = 3.+Laktation), je dicker die Verbindung zwischen ihnen, desto häufiger erfolgte ihr sozialer Kontakt im Beobachtungszeitraum. Die Wissenschaftler untersuchten den Fress- und Liegebereich getrennt voneinander.
Zum Paper der Studie: New insight into social relationships in dairy cows and how time of birth, parity, and relatedness affect spatial interactions later in life
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