Hallenbau

Welche Außenwand passt zu welcher Halle?

Außenwände von Hallen sind abhängig von ihrer architektonischen Wirkung, dem Hallenstandort und der geplanten Hallennutzung. Bei den meisten Maschinen-, Lager- oder Bergehallen sind Außenwände aus kostengünstigen Leichtkonstuktionen ausreichend. Welcher Wandaufbau bei welcher Hallennutzung sinnvoll ist, erfahren Sie hier!

Auf landwirtschaftlichen Betrieben entsteht durch Vergrößerung oder Umstrukturierung oft der Bedarf nach neuen, größeren Hallen. Diese dienen meist als Bergehallen, Lagerhallen zur Unterbringung von Maschinen und Geräten, sowie als Stallgebäude. Der vorgesehene Nutzungszweck bestimmt den Aufwand, den man bei der Hallenaußenwand betrieben muss, damit die Halle die gewünschten Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus wird die Außenwand beeinflusst durch den Hallenstandort und das gewünschte äußere Erscheinungsbild, durch den erforderlichen Unterhaltungsaufwand, die Eigenleistungsmöglichkeiten und nicht zuletzt durch die Baukosten.

Leichtbaukonstruktion oder schwere Bauweise?

Prinzipiell unterscheidet man Leichtbaukonstruktionen und schwere Konstruktionen und zwar ohne oder mit statischer Funktion und in wärmegedämmter beziehungsweise nicht wärmegedämmter Ausführung. Bei Leichtbaukonstruktionen bestehen die Außenwände aus Trapezblechen oder wärmegedämmten Trapezblech-Sandwichelementen und Holzverschalungen. Bei schweren Außenwandkonstruktionen handelt es sich überwiegend um Mauerwerksaußenwände mit oder ohne Wärmedämmung. Eine Alternative zum Mauerwerk wäre die Verwendung von Betonfertigteilen, die sowohl in gedämmter als auch in ungedämmter Ausführung angeboten werden.

Leichte Bauweise in der Landwirtschaft meist ausreichend

Da es sich im landwirtschaftlichen Bereich meist um einfache Maschinen-, Lager- oder Bergehallen handelt, sind die Außenwände meist aus kostengünstigen Leichtkonstuktionen. Diese müssen lediglich einen Witterungs- und Diebstahlsschutz gewährleisten. Als einfache Bergehallen können beispielsweise Einbogenhallen mit einer Folienspannung aus PE oder PVC-Folien zum Einsatz kommen. Die Verwendung einer Holzverkleidung hingegen sorgt für eine natürliche, optisch ansprechende, strukturierte Fassade. Darüber hinaus ist eine Holzverkleidung gegen mechanische Einwirkungen recht widerstandsfähig und im Bedarfsfall auch eigenleistungsfreundlich.
Entscheidet man sich dagegen für eine Fassade aus industriell hergestellten profilierten Blechen, kann man über die Profilierungsart und die Farbe die Fassade gestalten. Nachteilig ist hier die geringe Widerstandsfähigkeit gegenüber einer mechanischen, stoßartigen Belastung. Ist aufgrund des Lagergutes eine Wärmedämmung notwendig, kann man wärmegedämmte Trapezblech-Sandwichelemente verwenden. 

Schüttgutwände

Sollen die Außenwände zum Anschütten von Schüttgut verwendet werden, reicht eine Leichtbauweise aufgrund der statischen Belastung nicht mehr aus. Hier müssen massive, schwere Konstruktionen verwendet werden, die zur Aufnahme von horizontalen Lasten geeignet sind. Dafür können folgende Möglichkeiten in Frage kommen:
  • Durch Stahlbetonstützen und Ringanker verstärkte Mauerwerkswände
  • Ein- oder zweischalige Betonfertigteilelemente mit Ortbetonverguss
  • Spezielle Metallschüttwände

  • Durch Stahlbetonstützen und Ringanker verstärkte Mauerwerkswände
  • Ein- oder zweischalige Betonfertigteilelemente mit Ortbetonverguss
  • Spezielle Metallschüttwände

Baukosten als wichtiges Entscheidungskriterium

Da es sich bei Hallen meist um große Bauwerke handelt, bei denen die Kosten der Außenwände maßgeblich die Gesamtbaukosten der Maßnahme mitbestimmen, stellen diese neben dem Nutzungszweck ein wichtiges Entscheidungskriterium dar. Da diese Kosten durch viele Einflussfaktoren, wie der Größe der Baumaßnahme, der Auslastung des Baugewerbes oder auch durch regionale oder saisonale Einflüsse stark variieren können, ist es ratsam, im Vorfeld der Baumaßnahme mehrere verbindliche Angebote einzuholen.

Halle optisch anpassen

Ein weiteres wichtiges Entscheidungskriterium ist das äußere Erscheinungsbild. Hierbei muss unterschieden werden, ob es sich um eine Maßnahme im Innen- oder im Außenbereich handelt. Im Innenbereich können Bebauungspläne oder örtliche Gestaltungssatzungen die Bauwerksausbildung maßgeblich beeinflussen. Im Außenbereich sollte stets darauf geachtet werden, dass sich die Halle in das Landschaftsgefüge einbettet und nicht als optischer Störfaktor wahrgenommen wird. Das erreicht man durch ein angepasstes Volumen des Bauwerkes mit einer entsprechenden Höhe, einer möglichst regionaltypischen Materialwahl, sowie einer Farbgestaltung die sich an die vorhandenen Farben der Umgebungslandschaft orientiert.


Quelle: Winfried Plewe, Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz (LW)