Subklinische Azidosen aufspüren!

Harn - Blut - Milch - Pansensaft. Es gibt viele Möglichkeiten eine Pansenübersäuerung festzustellen. Schwierig ist es dagegen die subklinische Form der Azidose aufzuspüren. Einige Rationskennzahlen lassen aber dennoch Rückschlüsse zu.

Eine subklinische Pansenazidose zu erkennen ist schwierig. Denn während eine akute Azidose schwerste Krankheitsverläufe auslöst (bis hin zu Todesfällen), fehlen bei der subklinischen Pansenazidose typische Krankheitserscheinungen. Wie sauer der Pansen sein darf, darüber wird in der Wissenschaft immer noch gestritten. Häufig werden schon pH-Werte im Pansen unter 5,8 oder 6,0 als riskant angesehen, Viel kritischer als ein konstantes Pansenmilieu im niedrigeren Bereich, sind allerdings starke Schwankungen des pH-Wertes.
Zur Diagnose der Pansenazidose werden üblicherweise Harn-, Pansensaft-, Blut- oder Milchparameter genutzt. Eine Untersuchung des Rindergesundheitsdienstes Baden-Württemberg zeigt nun, dass die herkömmlichen Rationsparameter am besten zur Erkennung der subklinischen Pansenazidose geeignet sind. Keine statistisch signifikanten Beziehungen bestehen demnach zwischen Pansen-pH und Blut- sowie Harnparametern.
Enthält die Ration weniger als 18 % Rohfaser bzw. weniger als 12 % strukturierte Rohfaser, muss davon ausgegangen werden, dass die Kühe Gefahr laufen, zu übersäuern. In der Studie konnte nachgewiesen werden, dass der Pansen-pH unter pH 6,0 absinkt, wenn z.B. die Ration weniger als 12 % strukturierte Rohfaser enthält oder der Zucker- und Stärkeanteil in der Ration auf über 25 % ansteigt. Dieser Zusammenhang gilt aber nur für mehrlaktierende Kühe.
Jungkühe fressen aufgrund ihres kleineren Vormagensystems und häufig überproportional hohen Kraftfuttergaben meist eine „andere“ Ration als ältere Kühe. Daher kommt der sorgfältigen Rationsplanung und Fütterungskontrolle eine entscheidende Bedeutung zur Verhinderung von subklinischen Pansenazidosen zu.