Paratuberkulose gezielt bekämpfen!

Die Paratuberkulose ist eine chronisch verlaufende, unheilbare Darmerkrankung, die immer tödlich endet. Die wirtschaftlichen Schäden durch ParaTBC sind erheblich. In Deutschland sind mindestens 10 bis 15 % der Milchviehherden betroffen. Um eine Bekämpfung wirkungsvoll anzugehen, sind strenge Hygienemaßnahmen nötig. Nutzen Sie dazu folgende Checkliste!

Das Infektionsrisiko mit dem Erreger Mycobacterium paratuberculosis (MAP) ist hoch. Die Bakterien nisten sich in der Darmwand ein und verursachen eine sehr langsam verlaufende Entzündung des Dünndarms. Klinische Symptome werden erst bei älteren Kühen (nach der zweiten bis dritten Kalbung) sichtbar. Typisch sind die unstillbaren, wässrigen Durchfälle. Nach einigen Wochen bis Monaten führt die Erkrankung stets zum Tode.
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(Bildquelle: Elite Magazin)

Die Verluste bestehen nicht nur in den direkten Tierverlusten, sondern auch in Leistungseinbußen, verminderten Schlachterlösen und einer erhöhten Anfälligkeit für weitere Erkrankungen (Übersicht 1). Ein großer Teil der Infektionen bleibt aber im latenten Stadium, d.h. die Kühe werden nicht als krank erkannt und verbleiben deshalb als stumme Ausscheider in den Betrieben, so dass sich immer wieder Tiere infizieren können.
Am wirkungsvollsten sind strenge Hygienemaßnahmen. Ziel ist es, den fäkal-oralen Infektionsweg im Kälber- und Jungrinderalter zu unterbrechen, denn Kuhkot ist die Hauptinfektionsquelle. So nehmen z.B. schon die Kälber das Bakterium über die Milch ihrer Mütter auf. Wichtig ist es deshalb, Kuh und Kalb sofort nach der Geburt zu trennen. Aber auch über das Futter oder das Tränkewasser, das mit erregerhaltigem Kot verschmutzt, werden die Erreger übertragen. Nutzen Sie folgende Checkliste, um kritisch Ihr Management rund um die Kälberaufzucht zu hinterfragen:
Ausführliche Informationen zur aktuellen Situation der ParaTBC in Deutschland und Hinweise auf Bekämpfungs-Maßnahmen finden Sie in Elite 3/2010 ab Seite 47.