Forschungsinitiative

Nutztierhaltung und Verbraucherwünsche in Einklang bringen

Wie lässt sich die intensive Nutztierhaltung mit den Erwartungen und Wünschen der Gesellschaft in Einklang bringen? Eine Antwort auf diese Frage suchen Agrar- und Ernährungsforscher in Deutschland. Sie haben ihr neues Projekt auf der 7. Göttinger Fachtagung vorgestellt.

Viele Verbraucher fühlen sich durch die „Massentierhaltung“ bedroht und sind verunsichert. Fragt man nach, wünschen sie sich Weidehaltung für die Kühe, eine Betreuung des Einzeltiers durch den Landwirt sowie die Möglichkeit, dass die Tiere ihr natürliches Verhalten ausleben können. Die gegenwärtigen Trends in der Nutztierhaltung laufen jedoch in eine entgegengesetzte Richtung.  Die Entwicklung der letzten Jahre wird sich eher fortführen als abschwächen: Der Strukturwandel findet relativ unabhängig von politischen Entscheidungen statt. Die Märkte und der technische Fortschritt fördern die Entstehung von größeren Betrieben. Grundlegende Änderungen werden wahrscheinlich nicht durch politische Entscheidungen herbeigeführt, weil ein System mit offenen Grenzen nicht dazu taugt, von oben völlig umgekrempelt zu werden. Die Deutsche Agrarforschungsallianz (DAFA) hat sich deshalb vorgenommen, durch Forschung „rundum“ überlegene Innovationen zu schaffen, um die Nutztierhaltung in Deutschland messbar zu verbessern und mit der gesellschaftlichen Erwartung zu vereinbaren.

Forschungsarbeit in sechs Clustern

Um das zu erreichen, sollen verschiedene Themengebiete in sechs sogenannten Clustern erforscht und behandelt werden.
  1. Gesellschaft: Welche Erwartungen hat die Gesellschaft an die Nutztierhaltung? Wie kann man Verbraucheraufklärung und -souveränität vorantreiben? Wie lässt sich der gesellschaftliche Wille in einer globalisierten Welt umsetzen?
  2. Indikatoren: Entwickelt sich die Nutztierhaltung zum Besseren oder zum Schlechteren? Was fehlt, sind beweisbare und evidenzbasierte Parameter, die nicht von subjektiven Gefühlen abhängig sind.
  3. Ländlicher Raum: Was passiert durch die Konzentration der Tierhaltung in wenigen Regionen mit dem ländlichen Raum? Wie geht man mit dem daraus folgenden Nährstoffanfall und den Emissionen um? Wie kann man die Tierhaltung optimal anordnen?
  4. Rind: In der Milchviehhaltung soll die Tiergesundheit insbesondere in den Problembetrieben verbessert werden. Beantwortet werden soll auch die Frage, ob man zukünftig hoch- oder mittelleistende Herden bevorzugen sollte. Wie schafft man es, automatisierte Haltungssysteme zum Vorteil der Kühe zu entwickeln und deren gesellschaftliche Akzeptanz zu fördern? Das negative Bild der „automatisierten Agrarfabrik“ zu entkräften und stattdessen so zu verändern, dass das selbstbestimmte Handeln der Milchkühe im Vordergrund steht?

  1. Gesellschaft: Welche Erwartungen hat die Gesellschaft an die Nutztierhaltung? Wie kann man Verbraucheraufklärung und -souveränität vorantreiben? Wie lässt sich der gesellschaftliche Wille in einer globalisierten Welt umsetzen?
  2. Indikatoren: Entwickelt sich die Nutztierhaltung zum Besseren oder zum Schlechteren? Was fehlt, sind beweisbare und evidenzbasierte Parameter, die nicht von subjektiven Gefühlen abhängig sind.
  3. Ländlicher Raum: Was passiert durch die Konzentration der Tierhaltung in wenigen Regionen mit dem ländlichen Raum? Wie geht man mit dem daraus folgenden Nährstoffanfall und den Emissionen um? Wie kann man die Tierhaltung optimal anordnen?
  4. Rind: In der Milchviehhaltung soll die Tiergesundheit insbesondere in den Problembetrieben verbessert werden. Beantwortet werden soll auch die Frage, ob man zukünftig hoch- oder mittelleistende Herden bevorzugen sollte. Wie schafft man es, automatisierte Haltungssysteme zum Vorteil der Kühe zu entwickeln und deren gesellschaftliche Akzeptanz zu fördern? Das negative Bild der „automatisierten Agrarfabrik“ zu entkräften und stattdessen so zu verändern, dass das selbstbestimmte Handeln der Milchkühe im Vordergrund steht?

Das Projekt ist langfristig für mindestens zehn Jahre angelegt. Man darf gespannt sein, ob und was dieser Zusammenschluss der deutschen Agrar- und Ernährungsforscher zustande bringt.
Quelle: Prof. Dr. Folkhard Isermeyer, Von Thünen-Insitut