Neuer Zuchtwert für Klauengesundheit

In den Niederlanden wurde mit der April-Zuchtwertschätzung ein neuer Klauengesundheitsindex für Holstein-Besamungsbullen eingeführt. Dieser setzt sich aus sechs Einzelzuchtwerten zu den gängigsten Klauenerkrankungen zusammen.

Mit dem neuen Zuchtwert kann nun die Gefahr von lahmen Kühen eingeschätzt und die Zucht auf eine langlebige, gesunde Milchkuh vorangetrieben werden. Seit 2006 sammelten die Niederländer Informationen von 63.000 Kühen und 680 Milchviehbetrieben, um die Zuchtwerte zu berechnen. Seit April besitzen nun die meisten niederländischen Holstein-Bullen einen Klauengesundheitsindex. Dieser setzt sich aus folgenden Einzelzuchtwerten zusammen: Sohlenblutung, Mortellaro, Klauenfäule, Sohlengeschwür, Limax und Weiße-Linie-Defekt. Bei jungen Bullen dauert es etwas, bis der Zuchtwert berechnet werden kann, da erst eine ausreichende Anzahl an Töchtern hinsichtlich Klauenerkrankungen eingestuft werden muss. Bei 30 registrierten Klauenpflegemaßnahmen liegt die Sicherheit bei rund 70%.
In Schweden existiert solch ein Zuchtwert bereits seit 2006 (siehe
). Auslöser dort waren Studienergebnisse, die belegten, dass Zuchtwerte für Fundamentmerkmale wie Trachtenhöhe oder Hinterbeinwinkelung nicht helfen, die Klauenerkrankungen zu reduzieren. Eine Selektion auf Basis der Typmerkmale bringt daher keinen Erfolg für eine bessere Klauengesundheit. So vererben einige Bullen trotz guter Fundament-Zuchtwerte schlechte Füße. Mit dem Klauengesundheitszuchtwert lässt sich, auch wenn die Heritabilität für Klauenkrankheiten sehr gering ist, die Klauengesundheit dennoch verbessern.