Mit 1 phasiger Trockensteherfütterung fruchtbarere Kühe

Im Rahmen einer vom Futtermittelhersteller Ahrhoff initierten Praxisuntersuchung wurden in 22 Milchviehbetrieben ca. 25.000 Körperfettmessungen (RFD) an 6.000 Kühen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen einen direkten Zusammenhang zwischen der Entwicklung der Körperkondition in der Trockenperiode und der Milchleistung und der Fruchtbarkeit in der nachfolgenden Laktation.

Die Bedeutung der Trockensteherfütterung kristallisierte sich während der Untersuchung als „Schlüsselmerkmal“ heraus, erläuterte Dr. Friedrich Osterhoff auf dem Ahrhoff-Futtertag im westfälischen Bönen. In den Milchviehbetrieben, in welchen die Futteraufnahme vor der Abkalbung auf einem konstanten Niveau gehalten werden konnte, wurden später die höchsten Einsatzleistungen gemessen.
Einer hohen Einsatzleistung folgt auch immer eine hohe Laktationsleistung. Eine um 5 kg verbesserte Einsatzleistung bedeutet 1.000 kg mehr Milch pro Laktation, so Osterhoff. Färsen und Kühe sollten denn auch bereits zwischen dem 14. und 20. Laktationstag 80 % bis 90 % der maximalen Milchleistung (bei gleichzeitig geringem Verlust an Körpermasse und einer hohen Futteraufnahme) erreichen. „Bei diesen Tieren passt die Pansen- und Leberfunktion.“
Sicherstellen lässt sich nach Angaben des Fütterungsexperten eine hohe TM-Aufnahme a.p. durch den Verzicht häufiger Gruppenwechsel und durch eine einphasige Trockensteherfütterung (Übersicht 1). Die Vorteile der einphasigen Fütterung liegen laut Osterhoff klar auf der Hand:
Trockensteherfütterung

(Bildquelle: Elite Magazin)

  • Die Pansenzotten bleiben erhalten, dadurch verharrt die Futteraufnahme auf einem hohen Niveau (über 13 kg TM)
  • Die Kühe werden nach dem Trockenstellen nicht in eine Ketose getrieben, Leberschäden werden so vermieden.
  • Zudem besteht bei einer einphasigen Trockensteherfütterung die Möglichkeit, eine Vorratsration anzumischen und diese nur noch jeden 2. oder 3. Tag vorzulegen (arbeitswirtschaftliche Vorteile).

  • Die Pansenzotten bleiben erhalten, dadurch verharrt die Futteraufnahme auf einem hohen Niveau (über 13 kg TM)
  • Die Kühe werden nach dem Trockenstellen nicht in eine Ketose getrieben, Leberschäden werden so vermieden.
  • Zudem besteht bei einer einphasigen Trockensteherfütterung die Möglichkeit, eine Vorratsration anzumischen und diese nur noch jeden 2. oder 3. Tag vorzulegen (arbeitswirtschaftliche Vorteile).

Eine hohe Futteraufnahme vor der Kalbung führt nach Aussage des Fütterungsexperten automatisch zu einer höheren Trockenmasseaufnahme danach. Letztlich wird so zu Laktationsbeginn mehr Bakterienprotein im Pansen gebildet. Dies wiederum ist der Schlüssel zu einer besseren Lysin- und Methionversorgung (die Aminosäuren treiben die Milch!). Zudem ist bei einer hohen Futteraufnahme der Blutfluss im Verdauungstrakt erhöht, was wiederum den Abbau der Hormone Oestrogen und Progesteron in der Leber begünstigt und damit letztlich die Fruchtbarkeit positiv beeinflusst (Übersicht 2).
Trockensteherfütterung

(Bildquelle: Elite Magazin)