Cornell Nutrition Conference
Jedes Gramm zählt!
Je mehr die Kühe vor dem Abkalben reinhauen, desto mehr Milch geben sie in der nachfolgenden Laktation,desto gesünder bleiben sie und desto fruchtbarer sind sie! Wie lässt sich die Kühe überzeugen, stetig zu fressen? Auf der Cornell Nutrition Conference warteten Wissenschaftler mit interessanten Tipps auf.
Das Liegen hat oberste Priorität, dann erst kommt die Futteraufnahme
![DeVries1](https://flm.elite-magazin.de/flm/upload/w_1200,h_900,c_1,g_Center,q_60/https://www.elite-magazin.de/img/6/9/9/9/5/0/90617168_50842ec28c.jpg)
Mit jeden zusätzlichen zehn Minuten Fressdauer steigt die Trockenmasseaufnahme um ca. 200 g an. (Bildquelle: Elite Magazin)
Wichtig, um die Kühe anzulocken, ist die mehrmalige tägliche Futtervorlage. Nichts animiert die Tiere so sehr sich Richtung Futtertisch zu bewegen wie die Vorlage frischen Futters. Da sich eine mehrmalige Futtervorlage in aller Regel (mit Ausnahme von Großbetrieben) aber schwierig umsetzen lässt, sollte das Abladen des frischen Futters möglichst erst drei Stunden nach den Melkzeiten erfolgen. So lässt sich zweimal täglich ein zusätzlicher Reiz erzeugen. Die zweimalige Futtervorlage, verbunden mit einem regelmäßigen Nachschieben des Futters, sorgt für stabile pH-Verhältnisse im Pansen – sofern die Ration ordentlich gemischt wird!
Besonders das Einmischen von Stroh kann sich hier kontraproduktiv aus wirken, In einem kürzlich abgeschlossenen Fütterungsversuch konnte nachgewiesen werden, dass 5 bis 7,5 cm lang geschnittenes Stroh zu deutlichen pH-Schwankungen führen kann im Vergleich zu kurz geschnittenem Stroh (2,5 cm). Das hatte zur Folge, dass der Zeitraum, indem der pH-Wert des Pansens unter die kritische Schwelle von 5,8 abgesunken ist, deutlich kürzer ausgefallen ist (bis zu 75 Minuten täglich). Das stabilere Pansenmilieu wirkte der Tiere in der „Kurzstrohgruppe“ wirkte sich auch leistungssteigernd aus: In den ersten 28 Laktationstagen gaben die Kühe rund 78 kg mehr Milch.
![Butler](https://flm.elite-magazin.de/flm/upload/w_1200,h_900,c_1,g_Center,q_60/https://www.elite-magazin.de/img/9/8/9/7/7/4/90617192_f2a2669017.jpg)
Die bei einer NEB entstehenden Stoffwechselprodukte schädigen später selbst noch die Embryonen (carry over-Effekte). (Bildquelle: Elite Magazin)
Geringe Futteraufnahme schadet den Embryonen
![Lock](https://flm.elite-magazin.de/flm/upload/w_1200,h_900,c_1,g_Center,q_60/https://www.elite-magazin.de/img/9/a/b/6/9/1/90617197_2dddaecd19.jpg)
Werden C16:0 mit C18:1 Fettsäuren verschnitten, steigt nicht nur die Milchleistung sondern die Kühe verlieren auch kein Gewicht. (Bildquelle: Elite Magazin)
Nicht alle Fette eigenen sich für Frischlaktierer
Mittlerweile scheint ein Erklärungsansatz gefunden zu sein: fett ist nicht gleich Fett. Je nach Zusammensetzung der Fette (Fettsäuren) scheinen diese unterschiedlich zu wirken. So scheinen C16:0 Fettsäuren milchfördernd sein, allerdings geht dies mit einem verstärkten Gewichtsverlust der Kühe einher. Werden die C16:0 mit C18:1 Fettsäuren verschnitten, steigt nicht nur die Milchleistung sondern die Kühe verlieren auch kein Gewicht.
![BMR](https://flm.elite-magazin.de/flm/upload/w_1200,h_900,c_1,g_Center,q_60/https://www.elite-magazin.de/img/5/7/6/9/a/3/90617199_df9c58a982.jpg)
Die mit dem hochverdaulichen BMR-Mais gefütterten Kühe haben mehr Trockenmasse aufgenommen, was u.a. zu einer höheren Milchleistung führte. (Bildquelle: Elite Magazin)
Verdaulichkeit von Grundfutter ist entscheidend
In Versuch 1 (56 Kühe) wurden den Frischlaktierern eine „faserarme“ Ration (enthielt 21,5 % peNDF) sowie eine „faserreiche“ Futtermischung (25,0 % peNDF) vorgelegt. Schon jetzt lässt sich absehen, dass sich in den ersten (vier) Laktationswochen der Gehalt an unverdaubarer NDF (uNDF) zwischen 0,29 und 0,35 % des Körpergewichtes einer Milchkuh einpendeln sollte (umgerechnet etwa 9,5 bis 11 % der TM in der Ration).
Im zweiten Versuch (85 Kühe) wurde eine hochverdauliche (BMR) gegen eine „normale“ Maissilage getestet. Ergebnis: Der mit dem BMR-Mais gefütterten Kühe haben mehr Trockenmasse aufgenommen, was sich in einer höheren Milchleistung und geringeren NEFA- und BHB-Werten (geringere Stoffwechselbelastung) widerspiegelte.
![BMR](https://flm.elite-magazin.de/flm/upload/w_1200,h_900,c_1,g_Center,q_60/https://www.elite-magazin.de/img/5/7/6/9/a/3/90617199_df9c58a982.jpg)
Die mit dem hochverdaulichen BMR-Mais gefütterten Kühe haben mehr Trockenmasse aufgenommen, was u.a. zu einer höheren Milchleistung führte. (Bildquelle: Elite Magazin)
Fazit
Weitere, ausführlichere Informationen von der Cornell Nutrition Conference 2017 demnächst in Elite.
Autor: Gregor Veauthier