Grasen für leistungsstarke Färsen

Auch wenn man seine Kühe nicht weiden lassen will, so sollte man doch überlegen, ob man seine Rinder nicht wenigstens zeitweise auf der Weide groß zieht: Zum einen sparen grasende Rinder eine Menge Kosten ein. Wissenschaftler der Cornell Universität fanden bereits vor ein paar Jahren heraus, dass die Aufzuchtkosten von Rindern, die 1,5 Saisonen vor der Abkalbung geweidet wurden, rund 12 % (200 € bzw. 280 $) unter den von in Stallhaltung aufgezogenen Rindern lagen.
Futter- und Haltungskosten, die pro Tag je nach Alter der Rinder eingespart werden können, finden Sie in der folgenden Tabelle.

Neben den Futter- und Haltungskosten können auch die anfallenden Mist- oder Güllemengen reduziert werden.
 
Geweidete Rinder – gesündere und leistungsstärkere Färsen
Aber es ist nicht allein das Kostensparen, das die Weideaufzucht wieder interessant macht! Denn weitere Untersuchungen der Cornell Universität zeigten, dass einige gesundheitliche Probleme der Frühlaktation bei Färsen, die über 5 Monate vor der Kalbung auf der Weide waren, deutlich seltener auftraten als bei Tieren aus der reinen Stallaufzucht. Von den 50 Untersuchungstieren, die vor der Kalbung geweidet wurden, hatten nur 6 Rinder Nachgeburtserkrankungen. Dagegen musste fast die Hälfte der 50 Rinder aus der Stallhaltung aufgrund von verschiedenen Frischlaktierenden-Problemen behandelt werden. Ähnliche Ergebnisse konnten in Untersuchungen der Universität Minnesota gefunden werden.
 

Rinder die auf der Weide aufgezogen wurden zeigten auch eine höhere Milchleistung: Erstlaktierende Kühe, die vor der Kalbung den Sommer über geweidet wurden, hatten im Schnitt eine 305-Tageleistung von 11.488 kg. Die nur im Stall aufgezogenen Färsen produzierten dagegen nur 10.620 kg.
 
Aufgrund der genannten Untersuchungen ist es eine Überlegung wert, über eine zeitweise Aufzucht des Jungviehs auf der Weide nach zu denken.
Hoards Dairyman 02/2014