Fleckvieh Zuchtwertschätzung Dezember 2012

Fidelis fetzt vorwärts

Wenn das Spitzenquartett über eine längere Zeit stabil bleibt, dann ist das ein Zeichen von hochklassigen Vererbern auf den vordersten Plätzen. Wille bleibt unangefochten die Nummer 1 und kann jetzt mit komfortablem Abstand auf den zweitplatzierten Vanadin blicken. Als eine absolute Sensation kann die Leistungsentwicklung von Fidelis bezeichnet werden (+15 Punkte gGZW). Die alte Fleckviehlinie Fez war eigentlich schon ausgestorben. Der Fernpass-Sohn (MV: Horwein) ist nun ein Volltreffer, seine Töchter haben in der ersten Laktation alle Vorschätzungen bislang verblassen lassen.

Noch kein Superenkel von Malefiz
In Anbetracht der Tatsache, dass Vanstein bei den Bullenmütter stark zum Einsatz kam, ist die Ausbeute an sehr guten Söhnen noch nicht überragend. Aktuell kann sich Vlado, aus einer langlebigen Dionis-Mutter stammend, als der beste Neuzugang empfehlen. Er wurde bereits als GJV eingesetzt und macht vor allem jetzt mit stark verbessertem Exterieur auf sich aufmerksam. Im Fundament bringen ihm 45 bewertete Töchter einen Zuwachs von 13 Punkten und überzeugen mit enormen Euterqualitäten. Absolut herausragend ist der Euterboden mit einem Zuchtwert von 128. Seine Nachzucht ist umsatzbetont und von leichterem Kaliber, daher empfiehlt er sich vor allem auf größere und tiefere Kühe mit verbesserungswürdigem Euter.
Dass Malefiz über seine Söhne sehr erfolgreich war, ist längstens bewiesen. Der absolute Musterenkel aus dem starken Einsatz seiner Söhne Manitoba und Mandela ist nach der neuen Schätzung allerdings noch nicht in Sicht. Nach GZW ist aktuell Magen (MV: Rogen) der beste Mandela-Sohn. Er zeigt eine gute Leistungscharakteristik und punktet mit dem Kalbeverlauf. Der Zuchtwert von 95 im Euter ist allerdings grenzwertig. Ausschlaggebend war dafür der relativ schwache Euterboden, bei bislang 23 bewerteten Töchtern.

Bullenname

Vater

gGZW

Sicherheit

Station

Vlado

Vanstein

133

80 %

CRV

Magen

Mandela

130

77 %

Marktredwitz

Meru

Manitoba

130

77 %

Bayern Genetik, Bauer

Manogen

Manitoba

126

80 %

Neustadt/A.

Vanando

Vanstein

125

80 %

Höchstädt


Mit Meru kommt der beste Manitoba-Sohn (MV: Mandl) immerhin auf Platz 27 der geprüften Vererber. Er konnte seinen genomischen GZW vom letzten Jahr nicht bestätigen und ist auch aktuell noch recht unsicher geschätzt, da noch keine 100-Tage-Leistungen bis zur Zuchtwertschätzung vorlagen. Die aktuellen Fitnesszahlen sind durchwegs positiv, aber auch noch unsicher. Bei den Exterieurmerkmalen fallen besonders die Rahmenmerkmale sehr positiv auf, sodass er sich auf kleine und leichtere Kühe anbietet. Mit Manogen kommt ein Bulle mit ansprechendem Milchleistungsniveau, der allerdings im Exterieur nur mäßig geprüft ist. Auf gute Fundamente muss bei der Anpaarung geachtet werden. Vanando ist zur Verbesserung von Zentralband und Strichplatzierung sehr gut geeignet. Seine Töchter konnten im Euter überzeugen. Er sollte auf substanzvolle Kühe mit guter Melkbarkeit angepaart werden.

Fidelis fetzt voran


Neben der ausgeglichenen Doppelnutzung bietet Mallnitz ein gutes Exterieur, ohne Schwachpunkte. Als Manitoba Sohn bringt er auch die hohen Fitnesswerte seines Vaters mit. In der Nutzungsdauer ist er um 9 Punkte gestiegen. Die Töchter von Mado sind bereits in der 3. Laktation und erweisen sich als sehr standhaft. Über die Nutzungsdauer steigt der Fitnesswert um 6 Punkte an. Auch Endo profitiert über die Nutzungsdauer und beweist sich als äußerst zuverlässiger Engadin-Sohn der mittelrahmige Kühe im guten Doppelnutzungstyp bringt.

Name

Vater

gGZW

Veränderung

Organisation

Fidelis

Fernpass

122

+ 15

Bayern Genetik

Mores

Morold

118

+ 7

Neustadt/A., Marktredwitz

Mallnitz

Manitoba

123

+ 6

Bayern Genezik, Bauer

Mado

Madera

116

+ 5

Höchstädt

Endo

Engadin

124

+ 4

Neustadt/A.


Neben der ausgeglichenen Doppelnutzung bietet Mallnitz ein gutes Exterieur, ohne Schwachpunkte. Als Manitoba Sohn bringt er auch die hohen Fitnesswerte seines Vaters mit. In der Nutzungsdauer ist er um 9 Punkte gestiegen. Die Töchter von Mado sind bereits in der 3. Laktation und erweisen sich als sehr standhaft. Über die Nutzungsdauer steigt der Fitnesswert um 6 Punkte an. Auch Endo profitiert über die Nutzungsdauer und beweist sich als äußerst zuverlässiger Engadin-Sohn der mittelrahmige Kühe im guten Doppelnutzungstyp bringt.

Geänderte Nutzungsdauerberechnung lässt Bullen abrutschen

Trotz Zuverlässigkeit in den Milchmerkmalen rutscht der Dionis-Sohn Diadora deutlich ab. Er ist ein Opfer der geänderten Nutzungsdauerberechnung und wird als Rahmenvererber in diesem Merkmal nach unten korrigiert. Ebenso leidet er unter den schwachen Zuchtwert für Zellzahl. Romario ist auch weiterhin ein Exterieurbulle der Extraklasse, auch wenn der Fitnesswert jetzt deutlich geringer ist. Sein günstiger paternaler Kalbeverlauf ist absolut hoch abgesichert.

Name

Vater

gGZW

Veränderung

Organisation

Diadora

Dionis

113

- 6

Genostar, CRV

Romario

Romeo

120

- 6

Hohenzell

Dextro

Dionis

112

- 5

CRV, Höchstädt

Zapfhahn*TA

Zahner

123

- 4

Bayern Genetik, Bauer

Waldbrand

Winnipeg

138

- 4

Bayern Genetik, Bauer


Der zunehmend schwächere Eindruck im Fundament seiner Töchter ist bei Dextro sicherlich ein Problem. Viele neue Töchter aus dem Zweiteinsatz können außerdem das Niveau der Nutzungsdauer nicht bestätigen. Die Töchter von Zapfhahn*TA  sind schwächer in die Zweitlaktation gestartet als am Anfang angenommen. Auch er muss in der Nutzungsdauer Federn lassen. Letzteres gilt auch für Waldbrand, der aber immer noch auf den vordersten Plätzen bleibt.

Vanstein- Spermavorrat geht zu Ende

Rumgo-Töchter hinterlassen einen ausgezeichneten Eindruck auf den Betrieben und haben das ordentliche Exterieur ihres Vaters gefestigt. In der Milchmenge konnte er auf hohen Niveau nochmal zulegen. Rureif konnte das ausgeglichene Vererbungsbild auch mit seinen Töchtern aus dem Zweiteinsatz bestätigen. Milch, Fleisch und Fitness bleiben auf hohem Niveau. Er verliert allerdings 9 Punkte im Zuchtwert Nutzungsdauer.

Name

Vater

gGZW

Station

Rumgo

Rumba

138

CRV, Genostar

Rureif

Rumba

133

CRV Deutschland

Vanstein

Randy

132

Neustadt/A., CRV

Manitoba

Malefiz

130

Bayern Genetik, Bauer

Resolut

Remont

129

Bauer, Bayern Genetik


Vanstein wird zum letzten mal aufgeführt, da der Spermavorrat demnächst zu Ende gehen wird. Seine Söhne sind bereits in den Bullenlisten stark vertreten. Letzte Chance, sich seine Genetik noch zu sichern. Manitoba ist bekannt für seine harten und widerstandsfähigen Kühe. Mehr als 1.400 Jungkühe  in der Nachzuchtbewertung erweisen ihn als sehr guten Exterieurvererber in allen Hauptmerkmalen. Resolut profitiert auch über die Ergebnisse aus dem Zweiteinsatz. In der Fitness kann er 5 Punkte zulegen und ist deshalb im Topsegment.
Everest auf Platz 1
110 genomische Jungvererber (GJV) stehen im Angebot der Stationen mit den aktuellsten Topvätern im Hintergrund. Auffällig ist das Erscheinen der ersten Waldbrand Söhne, die bereits ihrem Vater Paroli bieten. Unter den TOP 5 haben sich allerdings keine neuen Namen ergeben. Iwinn rutscht 3 Plätze nach vorne, weil er auch als genomischer Bulle von der Steigerung in der Nutzungsdauer seines Vaters profitiert.

Name

Vater

gGZW

Sicherheit

Station

Everest

Ermut

144

69 %

Höchstädt

Vlax

Rumgo

143

66 %

Marktredwitz

Iwinn

Resolut

142

69 %

RBW

Vale

Vandor

142

69 %

Bauer

Isostar

Resolut

141

67 %

Bauer

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Quelle: Bernhard Luntz, LfL Tierzucht Grub
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Quelle: Bernhard Luntz, LfL Tierzucht Grub