Fette Kühe erkranken häufiger an Mastitis

Fette Kühe sind anfälliger gegenüber Mastitis. Durch eine ausgeglichene Eiweiß- und Vitaminversorgung lässt sich das Mastitisrisiko verringern – das bestätigt ein an der Universität Illinois durchgeführter Fütterungsversuch.

Warum erkranken einige Kühe zu Laktationsbeginn an Mastitis, andere wiederum nicht – obwohl alle mit der gleichen Ration versorgt werden? Wissenschaftler der Universität Illinois (USA) gingen kürzlich dieser Frage nach. Deshalb begleiteten" sie 15 HF- und 15 Jersey-Kühe ab der Trockenstehzeit bis zur achten Laktationswoche. Ihre Aufmerksamkeit galt den Plasma-Konzentrationen der Vitamine und Proteine im Blut. Zudem erfassten sie regelmäßig den BCS der Kühe, das Gewicht bzw. auftretende Gewichtsverluste. Dabei stellten sie folgendes fest:
  • Eine Fettgewebemobilisation zu Laktationsbeginn führte zu einer höheren Mastitis-Neuinfektionsrate. Kühe, die vor der Abkalbung einen höheren BCS, höheres Körpergewicht und letztlich nach der Kalbung mehr Gewicht verloren, erkrankten häufiger an einer subklinischen Mastitis .
  • Im Blutplasma eutergesunder Kühe (keine Mastitis!) wurden kurz vor und kurz nach der Abkalbung höhere Blutplasma-Konzentrationen von α-Tocopherol (Vitamin E), Albumin und Retinol-Bindungsproteinen nachgewiesen.
  • Die Haptoglobin-Konzentration im Blutplasma war eine Woche nach der Abkalbung bei gesunden Kühen höher als bei euterkranken Kühen.
  • Der Protein- und Laktosegehalt, sowie der Harnstoffgehalt der Milch war geringer bei Kühen, die an einer Mastitis erkrankten. Das deutet auf einen Nährstoffmangel (Proteindefizit) hin. Dieser kann auf eine geringe Futteraufnahme (Fettlebersyndrom) beruhen.

  • Eine Fettgewebemobilisation zu Laktationsbeginn führte zu einer höheren Mastitis-Neuinfektionsrate. Kühe, die vor der Abkalbung einen höheren BCS, höheres Körpergewicht und letztlich nach der Kalbung mehr Gewicht verloren, erkrankten häufiger an einer subklinischen Mastitis .
  • Im Blutplasma eutergesunder Kühe (keine Mastitis!) wurden kurz vor und kurz nach der Abkalbung höhere Blutplasma-Konzentrationen von α-Tocopherol (Vitamin E), Albumin und Retinol-Bindungsproteinen nachgewiesen.
  • Die Haptoglobin-Konzentration im Blutplasma war eine Woche nach der Abkalbung bei gesunden Kühen höher als bei euterkranken Kühen.
  • Der Protein- und Laktosegehalt, sowie der Harnstoffgehalt der Milch war geringer bei Kühen, die an einer Mastitis erkrankten. Das deutet auf einen Nährstoffmangel (Proteindefizit) hin. Dieser kann auf eine geringe Futteraufnahme (Fettlebersyndrom) beruhen.

Fazit: Überkonditionierte Kühen, die vor und nach der Abkalbung eine hohe Fettgewebemobilisierung aufweisen, sind anfälliger für Mastitis-Infektionen. Vitamine sorgen für ein starkes Immunsystem. Proteine wie Albumin und Globulin (Retinolbindende Proteine) sorgen dafür, dass die Vitamine in den Blutstrom und damit letztlich überall dorthin gelangen, wo sie dringend benötigt werden (u.a. im Euter). Deshalb ist es wichtig, dass frischlaktierende Kühe mit ausreichend Eiweiß versorgt werden.
Quelle: P. Rezamand, T. A. Hoagland, K. M. Moyes, L. K. Silbart, S. M. Andrew
Energy Status, Lipid-Soluble Vitamins, and Acute Phase Proteins in Periparturient Holstein and Jersey Dairy Cows With or Without Subclinical Mastitis,
J. Dairy Sci. 90: 5097–5107