Automatisches Melksystem

Die richtige Einstellung macht's!

Die Zahl der Melkroboter steigt kontinuierlich an, von allen Neuinvestitionen im Bereich der Melktechnik entfällt mittlerweile die Hälfte auf automatische Melksysteme (AMS). Doch ein solches System stellt in Sachen Haltung, Fütterung und Management hohe Anforderungen an den Betreiber. Dazu lassen sich viele Parameter beim Melkroboter verändern. Doch welche Einstellungen sind tatsächlich sinnvoll?


Es ist ersichtlich, dass nicht die Zahl der melkenden Kühe je Anlage entscheidet ist, sondern die ermolkene Milchmenge. So sollten pro Jahr 620.000 kg Milch in einer AMS-Box gemolken werden, um ökonomisch gesehen auf der sicheren Seite zu sein. Auch die Anzahl der Melkungen pro Tag ist nicht entscheidend, vielmehr bestimmt die Milchmenge pro Melkung den wirtschaftlichen Erfolg. Ein zu häufiges Melken strapaziert das Eutergewebe und den Geldbeutel, denn jede unnötige Melkung mit einem dann in der Regel auch noch niedrigen Milchertrag kostet Zeit und Verbrauchsmittel. Des Weiteren hat das Auswirkungen auf die Zwischenmelkzeit. Diese sollte 14 Stunden keinesfalls überschreiten, da die Milchleistung sonst sinkt und sich die Kühe zunehmend selbst trocken stellen.

Es ist ersichtlich, dass nicht die Zahl der melkenden Kühe je Anlage entscheidet ist, sondern die ermolkene Milchmenge. So sollten pro Jahr 620.000 kg Milch in einer AMS-Box gemolken werden, um ökonomisch gesehen auf der sicheren Seite zu sein. Auch die Anzahl der Melkungen pro Tag ist nicht entscheidend, vielmehr bestimmt die Milchmenge pro Melkung den wirtschaftlichen Erfolg. Ein zu häufiges Melken strapaziert das Eutergewebe und den Geldbeutel, denn jede unnötige Melkung mit einem dann in der Regel auch noch niedrigen Milchertrag kostet Zeit und Verbrauchsmittel. Des Weiteren hat das Auswirkungen auf die Zwischenmelkzeit. Diese sollte 14 Stunden keinesfalls überschreiten, da die Milchleistung sonst sinkt und sich die Kühe zunehmend selbst trocken stellen.

Bessere Auslastung durch niedrigere Melkfrequenz

In puncto Melkfrequenz liegt der Durchschnitt auf vielen Betrieben bei drei Melkungen pro Tag. Verändert man diese von 3,0 auf 2,7 oder gar auf 2,5 Melkungen pro Kuh und Tag, steigt der Milchertrag pro Melkung von weniger als 10 kg auf knapp 12 kg an. Ein Nebeneffekt dieser Veränderung ist der Zeitgewinn, denn die Rüstzeit ist bei jedem Roboterbesuch immer gleich, ganz egal wie hoch der Milchertrag ist. Durch diesen Zeitgewinn können unter anderem mehr Kühe pro Anlage gemolken werden. Aus Beispielrechnungen ergibt sich ein um 4,6 % höherer Milchertrag pro Anlage und Jahr. Das entspricht einem Plus von 27.400 kg.
Neben der Melkfrequenz gibt es eine ganze Reihe anderer Stellschrauben, die die Auslastung einer Melkbox beeinflussen. Häufig wird über die Anzahl der Hauptreinigung als „Schlüsselkriterium“ hinsichtlich Zeitgewinn diskutiert. Würde diese Anzahl von 3 auf 2 gesenkt werden, könnten bei einer Dauer von 20 Minuten pro Reinigung jährlich 7.300 Minuten eingespart werden. In dieser Zeit könnten rund 1.300 sechsminütige Melkungen stattfinden. Bei 12 kg Milch je Melkung bedeutet das 16.000 kg Milch pro Jahr. Auch der Milchfluss hat einen essentiellen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit einer AMS-Anlage. Ein um 0,2 kg höherer Milchfluss kann den Jahresertrag um 5% erhöhen. 

Melkfrequenz im Konflikt mit der Kraftfuttervorlage

Melken und Kraftfuttervergabe müssen beim AMS immer gemeinsam betrachtet werden. Eine Kuh kann maximal 400 bis 450 g pelletiertes Kraftfutter oder 300 bis 350 g eigen gemischtes Kraftfutter mit gequetschtem Getreide aufnehmen. Möchte man gleichzeitig Verweildauer der Kuh in der AMS-Box, sowie die Anzahl Melkungen pro Tag reduzieren, führt das oft zu Konflikten. Oft müssen dann größere Mengen Kraftfutter pro Kuh und Melkung gegeben werden. Reicht dann die Fressdauer dann nicht aus, bleiben Kraftfutterrestmengen im Trog zurück.
Eine Möglichkeit zur Abhilfe stellt die Kombination mit einer Transponderfütterung dar. Die Kraftfutterzuteilung könnte dann an die Abnahme des Melkzeuges gekoppelt werden. Restmengen, die im Roboter aus zeitlichen Gründen nicht mehr gefressen werden können, werden dann über eine Transponderstation gegeben. Eine weitere Lösung kann die Einstellung „Priorität Füttern“ darstellen. Hier wird den Tieren zusätzliche Zeit nach Beendigung des Melkvoranges eingeräumt, um Kraftfutter aufzunehmen.

 Quelle: Thomas Bonsels, Landwirtschaftszentrum Eichof (Landwirtschaftliches Wochenblatt Westfalen-Lippe)