Die größten 20 Molkereien der Welt

Die Rabobank hat ihre jährliche Weltrangliste der am Umsatz gemessen größten Molkereiunternehmen veröffentlicht. Fusionen und Übernahmen prägten in 2018 wieder das Wachstum. Für das aktuelle Jahr werden erschwerte Bedingungen erwartet.

Die Milchmarktanalysten der niederländischen Rabobank beschreiben die Marktbedingungen in ihrem Bericht zum jährlichen Ranking der Top 20 Molkereien wie folgt: Im Jahr 2018 beeinflussten niedrigere Milchpreise, widrige Wetterbedingungen in wichtigen Exportregionen, ein starker US-Dollar und Währungsschwankungen den Gesamtumsatz der Global Dairy Top 20. Der US-Dollar verzeichnete nach wie vor einen Anstieg von 2,5% gegenüber dem Vorjahr (7,2%). Der Gesamtumsatz 2018 in Euro sank jedoch um 2,0% gegenüber einem Aufwärtstrend von 5,1% im Jahr 2017.
Zusammengerechnet erreichen die ersten zehn Unternehmen im Ranking einen Umsatz von 150 Mrd. US-Dollar. Das entspricht einer Steigerung von +3,3% gegenüber dem Vorjahr und beträgt mit 5 Mrd. US-$ in etwa so viel wie der Schwellenwert, den ein Unternehmen erreichen muss, um in das Ranking aufgenommen zu werden (5,1 Mrd. US-$ oder 4,3 Mrd. €).

Wenig Veränderung trotz Übernahmen

Obwohl die Molkereien auf dem Globus auch im vergangenen Jahr 2018 weiter fleißig Fusions- bzw. Akquisitionsprozesse (M&A-Prozesse) betrieben haben, hat sich im Ranking der weltweit 20 größten Milchverarbeiter wenig verändert. Die Top 3 nach Milchumsatz halten sich auf ihren Positionen, aber nicht ganz unberührt. Denn der Abstand zwischen der Nr. 1 Nestlé und der Nr. 2 Lactalis hat sich verringert. Im dritten Jahr in Folge konnte kein neues Molkereiunternehmen in die Top 20 eintreten. Die Ursache dafür ist laut den Rabobank-Analysten, dass in den letzten 18 Monaten keine sogenannten Elefanten-Deals zu Stande gekommen sind.
Insgesamt zählten die Analysten im vergangenen Jahr 111 Fusions- bzw. Übernahme-Deals und von allen 20 Molkereien waren 19 in Übernahmeaktivitäten verwickelt. Die Gesamtzahl an Transaktionen hat sich im Vergleich zu 2017 (127) leicht verringert, die Zahl der kontinentalübergreifenden Deals nimmt jedoch zu. Europa dominierte die kontinentalübergreifenden Geschäfte mit einem Anteil von 60% und machte auch 40% der inländischen Transaktionen aus.
Keiner der Deals brachte in den Augen der Analysten allerdings eine große Veränderung. Vielmehr sahen sie, dass die globalen Top 20-Unternehmen ihre Geschäfte rationalisiert haben.
Die für Entwicklungen ausschlaggebenden Deals erläutern die Rabobank-Analysten in ihrem Bericht (Englisch) detailliert. Den gesamten Jahresbericht finden Sie zum Download unter folgendem Link: Rabobank Global Dairy Top 20
1 Global Dairy Top 20, 2019

2019

Unternehmen

2018

Hauptstandort

Umsatz Milch 2018

US-$ Mrd.

€ Mrd.

1

Nestlé

1

Schweiz

24,3

20,6

2

Lactalis

2

Frankreich

20,8

17,6

3

Danone

3

Frankreich

18,0

15,2

4

Fonterra

5

Neuseeland

14,3

12,1

5

FrieslandCampina

6

Niederlande

13,8

11,6

6

Dairy Farmers of America

4

USA

13,6

11,5

7

Arla Foods

7

Dänemark/Schweden

12,4

10,5

8

Yili

9

China

11,2

9,5

9

Saputo

8

Kanada

11,0

9,3

10

Mengniu

10

China

10,3

8,7

11

Dean Foods

11

USA

7,5

6,3

12

Unilever

12

Niederlande

6,7**

5,7**

13

DMK

13

Deutschland

6,7

5,6

14

Kraft Heinz

14

USA

6,0

5,1

15

Sodiaal

16

Frankreich

6,0

5,0

16

Meiji

15

Japan

5,8

4,9

17

Savencia

16

Frankreich

5,7

4,9

18

Agropur

19

Kanada

5,2

4,4

19

Schreiber Foods

20

USA

5,1**

4,3**

20

Müller

18

Deutschland

5,1**

4,3**

2019 kommt Bewegung in die Top 3

Mit Blick auf das laufende Jahr, bzw. die Auswertung in 2020, erwarten die Experten der Rabobank weiteres Wachstum durch Unternehmensübernahmen. Und mit großer Spannung werden sie dabei die Top 3 der Weltrangliste beobachten, hier sei eine Verschiebung wahrscheinlich.
Ein langsameres Wirtschaftswachstum in China und eine sich derzeit zunehmend abzeichnende Rezession (insb. befeuert durch die aktuellen handelspolitischen Aktivitäten der USA und China) dürften in den Augen der Wirtschaftsanalysten das organische Wachstum jedoch behindern. Gleichzeitig dürften die Unternehmen ihre Positionen angesichts der künftigen Risiken, die durch die Handelsspannungen in den USA, in der EU, in Mexiko und China sowie den Brexit und die steigenden Umweltauflagen auf der ganzen Welt, insb. der EU, verursacht werden, neu überdenken. Das wird Bewegung mit sich bringen.
Quelle: Rabobank, moproweb.de


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