Ballensilage - oft günstiger

Niedrigere Festkosten, geringere Verluste und ein hohes Maß an Flexibilität zeichnen die Ballensilage aus. Bei richtiger Handhabe kann der Verzicht auf feste Siloanlagen durchaus wirtschaftlich sein.

Nach Berechnungen des Silageexperten Johannes Thaysen (LK Schleswig-Holstein) sind zwar die Herstellungskosten der Ballensilage um einiges höher, doch die Ballensilage profitiert von geringeren Verlustraten im Vergleich zur Fahrsilosilage. So hat die Ballensilage im Vergleich zum Fahrsilo geringere Einlagerungs- und Auslagerungsverluste (siehe Übersicht 1). Unter dem Strich kostet dadurch die Ballensilage 1,3 bis 2,6 Euro weniger pro Tonne Frischmasse. Allerdings: Je mehr Gras siliert wird, desto stärker verringern sich die Verluste beim Fahrsilo, während sich diese bei der Ballensilage verfahrensbedingt nur geringfügig reduzieren.
Ballensilage

(Bildquelle: Elite Magazin)

Bei Neuinvestitionen bietet sich die Ballensilage als wirtschaftliche Alternative zum Fahrsilo an. Kalkuliert man das komplette Verfahren, inkl. Lagerkosten, so kostet die Tonne Ballensilage 34,5 Euro, bei Fahrsilo-Silage muss mit mindestens 44 Euro (Ladewagen, Siloplatte) gerechnet werden.
Ballensilage

(Bildquelle: Elite Magazin)

Neben den geringen Kosten sammelt die Ballensilage Pluspunkte zudem durch:
  • Alternative Nutzung der Ballenpresse (Heu und Stroh)
  • Außer einer Ballengabel keine zusätzlichen Umschlag,- Transport- oder Entnahmetechnik erforderlich
  • Geringerer Akh-Bedarf
  • Hohe Verfahrensflexibilität (Restflächen, Herbstschnitte)
  • Kein Verdichten und somit kein Eintrag von erdigem Schmutz
  • Keine Bindung von Kapital
  • Rationen auch für kleine Tiergruppen („Special-Needs“)
  • Silage wird „handelbar“

  • Alternative Nutzung der Ballenpresse (Heu und Stroh)
  • Außer einer Ballengabel keine zusätzlichen Umschlag,- Transport- oder Entnahmetechnik erforderlich
  • Geringerer Akh-Bedarf
  • Hohe Verfahrensflexibilität (Restflächen, Herbstschnitte)
  • Kein Verdichten und somit kein Eintrag von erdigem Schmutz
  • Keine Bindung von Kapital
  • Rationen auch für kleine Tiergruppen („Special-Needs“)
  • Silage wird „handelbar“

Nicht verschwiegen werden darf bei all diesen Pluspunkten das höhere Silierrisiko. Schon grobe, alte Gras- oder Krautbestandteile vom Rand einer Fläche können die Qualität eines Ballens erheblich senken. Die Ballensilage funktioniert letztlich nur, wenn vom Mähen bis zum Wickeln und dem anschließend richtigen Lagern mit äußerster Sorgfalt vorgegangen wird. Auch ist die richtige Folienwahl wichtig:
  • Am besten 6 Folienlagen, bei härterem Material mehr Lagen
  • Hohe Stretcheigenschaften von 55 bis 70%
  • Gute Klebeeigenschaft
  • UV-stabil
  • Helle Folienfarbe (weiß oder helles grün)

  • Am besten 6 Folienlagen, bei härterem Material mehr Lagen
  • Hohe Stretcheigenschaften von 55 bis 70%
  • Gute Klebeeigenschaft
  • UV-stabil
  • Helle Folienfarbe (weiß oder helles grün)

Bei der Lagerung muss unbedingt darauf acht gegeben werden, dass die Folie keine Löcher aufweist. Diese müssen umgehend mit speziellem Klebeband geschlossen werden. Auch sollten feuchte Silagen höchstens zwei Ballen hoch und trockenere (über 35 % TS) max. drei Ballen hoch und auf der Stirnseite gelagert werden.