Auf den Gelbkörper kommt es an!

Rund 35 % der eingenisteten Embryonen gehen bis zum 70. Tag wieder verloren. Der größte Teil stirbt bereits bis zum 21. Tag, also noch während des aktuellen Zyklus, ab. Von dem Frühabort bekommen die Milcherzeuger nichts mit. Erst bei einem Absterben des Embryos zwischen dem 21. und dem 70. Tag verlängert sich der Zyklus. Die Gründe sind vielfältig!

Ein wichtiger Aspekt für einen normalen Brunstzyklus ist die Funktion des Gelbkörpers. Er entwickelt sich aus einem Follikel am Eierstock und produziert das Schwangerschaftsschutzhormon Progesteron. Gelangt zwischen dem 12. und 16. Tag kein Signal einer befruchteten Eizelle zum Eierstock, wird der Gelbkörper abgebaut und eine neue Brunst wird eingeleitet. Nach erfolgreicher Besamung jedoch sorgt der Gelbkörper solange für eine Aufrechterhaltung der Trächtigkeit, bis der Embryo in der Lage ist, selbst für genügend Progesteron zu sorgen.
Warum ist es also so schlimm, wenn der Gelbkörper nicht richtig ausgebildet wird und zu wenig Hormone produziert?
  1. Der normale Brunstzyklus wird nicht unterbrochen. 
  2. Die Gebärmutterschleimhaut wird nicht zum richtigen Zeitpunkt für eine Einnistung des Embryos vorbereitet. Die Muskeln des Uterus ziehen sich unvermindert stark zusammen, so
  3. dass eine Einnistung erschwert wird.
  4. Außerdem beeinflusst weniger Progesteron die Qualität der Eizellen negativ. Diese Eizellen teilen sich langsamer, geben zu spät ein Signal an den Organismus der Mutter und werden deswegen abgestoßen.

  1. Der normale Brunstzyklus wird nicht unterbrochen. 
  2. Die Gebärmutterschleimhaut wird nicht zum richtigen Zeitpunkt für eine Einnistung des Embryos vorbereitet. Die Muskeln des Uterus ziehen sich unvermindert stark zusammen, so
  3. dass eine Einnistung erschwert wird.
  4. Außerdem beeinflusst weniger Progesteron die Qualität der Eizellen negativ. Diese Eizellen teilen sich langsamer, geben zu spät ein Signal an den Organismus der Mutter und werden deswegen abgestoßen.

Embryonale Sterblichkeit (also der Verlust der Frucht bis zum 52. Tag – danach spricht man von Fetus bzw. Abort) kann aber viele Ursachen haben: 
  • Gebärmutter: Ist die Gebärmutter nicht vollständig zurückgebildet oder entzündet, gelangen vorhandene Keime und Abwehrzellen in die so genannte „Uterusmilch“. Dieses Sekret ernährt den Embryo in den ersten Tagen. Enthält es solche Zellen, wird der Embryo geschädigt oder stirbt ab.
  • Entzündungen/Erkrankungen: Bei jeder Entzündung im Körper wird Prostaglandin ausgeschüttet, welches die Progesteronausschüttung des Gelbkörpers senkt. Das führt zu einer Brunst bzw. bei vorhandener Trächtigkeit zum Abort. Abhilfe schaffen könnten hier Omega-3-Fettsäuren im Futter. Als Abbauprodukt entsteht im Körper PGF3α, welches PGF2α (Prostaglandin) entgegenwirkt. Gegen Gebärmutterentzündungen hilft die richtige Geburtshygiene: die Kuh gehört genauso gereinigt wie die eigenen Hände gewaschen!
  • Spermaqualität: Neben genetischen Schäden kommt mangelnde Spermaqualität in Betracht, wenn die Einnistung des Embryos nicht richtig funktioniert. Ein defekter Embryo stirbt ab. 
  • Doppelte Eisprünge: Nur etwa die Hälfte aller doppelten Eisprünge (5 %) führen auch wirklich zu Zwillingsträchtigkeiten. Das liegt daran, dass bei fehlender Kapazität der Gebärmutter der Körper der Kuh reagiert und keine Trächtigkeit zulässt.
  • Erreger: Ganz klassisch können Krankheitserreger wie Viren, Bakterien oder Pilze zu einem frühzeitigen Ende der Trächtigkeit führen. Bei seuchenhaften Aborten sind bis zu 35 % der „Hundeseuche“ (Neospora caninum) geschuldet!
  • Eileiter: In wenigen Fällen ist eine Störung im Eileiter Ursache für ausbleibende Trächtigkeiten. Dann funktioniert der Eierstock zwar tadellos, die Eizelle gelangt jedoch nicht in den Uterus. Bei wertvollen Tieren kann als Notlösung ein Embryotransfer dienen.
  • Stress: Stress verlängert die Güstzeit der Kühe! Insbesondere ein Abstieg in der sozialen Rangfolge bringt die Kühe aus dem Takt, dicht gefolgt von Kaiserschnitt und Schwergeburt sowie Klauenerkrankungen, Mastitis und einer Gebärparese (Milchfieber).
  • Klima: Schon ab einer Temperatur von 25 °C bei einer relativen Luftfeuchte von 80 % beginnt für die Kühe Klimastress. Einen Hinweis bietet der Temperatur-Humiditäts-Index. Ab einem Wert von 72 ist Vorsicht geboten!

  • Gebärmutter: Ist die Gebärmutter nicht vollständig zurückgebildet oder entzündet, gelangen vorhandene Keime und Abwehrzellen in die so genannte „Uterusmilch“. Dieses Sekret ernährt den Embryo in den ersten Tagen. Enthält es solche Zellen, wird der Embryo geschädigt oder stirbt ab.
  • Entzündungen/Erkrankungen: Bei jeder Entzündung im Körper wird Prostaglandin ausgeschüttet, welches die Progesteronausschüttung des Gelbkörpers senkt. Das führt zu einer Brunst bzw. bei vorhandener Trächtigkeit zum Abort. Abhilfe schaffen könnten hier Omega-3-Fettsäuren im Futter. Als Abbauprodukt entsteht im Körper PGF3α, welches PGF2α (Prostaglandin) entgegenwirkt. Gegen Gebärmutterentzündungen hilft die richtige Geburtshygiene: die Kuh gehört genauso gereinigt wie die eigenen Hände gewaschen!
  • Spermaqualität: Neben genetischen Schäden kommt mangelnde Spermaqualität in Betracht, wenn die Einnistung des Embryos nicht richtig funktioniert. Ein defekter Embryo stirbt ab. 
  • Doppelte Eisprünge: Nur etwa die Hälfte aller doppelten Eisprünge (5 %) führen auch wirklich zu Zwillingsträchtigkeiten. Das liegt daran, dass bei fehlender Kapazität der Gebärmutter der Körper der Kuh reagiert und keine Trächtigkeit zulässt.
  • Erreger: Ganz klassisch können Krankheitserreger wie Viren, Bakterien oder Pilze zu einem frühzeitigen Ende der Trächtigkeit führen. Bei seuchenhaften Aborten sind bis zu 35 % der „Hundeseuche“ (Neospora caninum) geschuldet!
  • Eileiter: In wenigen Fällen ist eine Störung im Eileiter Ursache für ausbleibende Trächtigkeiten. Dann funktioniert der Eierstock zwar tadellos, die Eizelle gelangt jedoch nicht in den Uterus. Bei wertvollen Tieren kann als Notlösung ein Embryotransfer dienen.
  • Stress: Stress verlängert die Güstzeit der Kühe! Insbesondere ein Abstieg in der sozialen Rangfolge bringt die Kühe aus dem Takt, dicht gefolgt von Kaiserschnitt und Schwergeburt sowie Klauenerkrankungen, Mastitis und einer Gebärparese (Milchfieber).
  • Klima: Schon ab einer Temperatur von 25 °C bei einer relativen Luftfeuchte von 80 % beginnt für die Kühe Klimastress. Einen Hinweis bietet der Temperatur-Humiditäts-Index. Ab einem Wert von 72 ist Vorsicht geboten!

Wie lässt sich embryonale Sterblichkeit erkennen?

Insbesondere deutlich verlängerte Zwischenbesamungszeiten geben einen Hinweis auf mögliche Probleme. Es sollte nachgehorcht werden, wenn sich deutliche Unterschiede zwischen den versamten Portionen bei Färsen und Kühen zeigen. Die TU so früh wie möglich durchführen – man sucht schließlich nach nicht-trächtigen Tieren! Um Gelbkörperinsuffizienz zu erkennen, kann ein Progesterontest helfen.
Quelle: Dr. Jacquelin Rohkohl (LWK Niedersachsen)