Neben einer genauen Kenntnis über die Nährstoffe in den Futtermitteln, ist vor allem der Mischvorgang ein wichtiger Schlüsselfaktor dafür, dass die errechnete Ration (Nährstoffe) auch tatsächlich am Futtertisch und bei den Kühen ankommt.
Mischgenauigkeit im Blick
Sind Sie sich unsicher, ob die Ration homogen gemischt wird, können Sie dies z. B. mit einer Schüttelbox abklären. Dazu sollten Sie an mehreren Stellen des Futtertischs eine Futterprobe ausschütteln und abwiegen. Die...
Neben einer genauen Kenntnis über die Nährstoffe in den Futtermitteln, ist vor allem der Mischvorgang ein wichtiger Schlüsselfaktor dafür, dass die errechnete Ration (Nährstoffe) auch tatsächlich am Futtertisch und bei den Kühen ankommt.
Mischgenauigkeit im Blick
Sind Sie sich unsicher, ob die Ration homogen gemischt wird, können Sie dies z. B. mit einer Schüttelbox abklären. Dazu sollten Sie an mehreren Stellen des Futtertischs eine Futterprobe ausschütteln und abwiegen. Die Futtermengen, die auf den einzelnen Sieben verbleiben, sollten zwischen den Futterproben vergleichbar sein bzw. nur geringfügig abweichen. Eine weitere Möglichkeit ist die Ration zu beproben und die Nährstoffergebnisse zu vergleichen:
- Je nach Länge des Futtertischs werden an drei bis fünf Stellen einzelne Proben der frisch vorgelegten Ration entnommen und zur Bestimmung in ein Labor gesendet.
- Aufschluss darüber, ob die Ration über den Futtertisch hinweg homogen ist, gibt dann die Analyse und der Vergleich des Rohprotein- und Rohasche-Gehaltes.
Kein Restfutter im Wagen
Neben einer ungenauen Beladung, zu kurzen Mischzeiten, abgenutzten Messern oder einer Überladung, können auch im Mischwagen verbleibende Futterrreste das Mischergebnis verschlechtern. Dabei können sich hier bis zu 100 kg „Dreck“ verstecken! Diese Verschmutzungen verändern nicht nur die Ration, sondern verschlechtern auch die Futterhygiene und Schmackhaftigkeit. Daher ist die Reinigung des Mischwagens wichtig, um eine homogene Ration zu erhalten. Hier müssen Sie mit dem Hochdruckreiniger ran, bei nassen Rationen mindestens alle vier Wochen.
Mischwagen: Was kontrollieren?
- Füllgrad: Passt der Mischwagen zur Herdengröße? Der optimale Befüllungsgrad liegt bei 75 bis 90 %. Die Mischschnecke sollte mindestens bedeckt sein, um gleichmäßig zu mischen. Ein halbvoller Mischwagen kürzt deutlich weniger, da weniger Gewicht auf den Schnecken liegt. Der Wagen sollte maximal bis eine Handbreit unter der Oberkante befüllt sein.
- Messer: Häufig sind die Messer stark abgenutzt und stumpf, wodurch vor allem lange Grassilagen nur schlecht zerkleinert werden. Abgenutzte Messer führen außerdem zu einem höheren Kraftstoffverbrauch, schnellerem Verschleiß der Schnecke und schlechterer Mischqualität. Tipp: Nie alle Messer auf einmal austauschen! Ansonsten kann sich das Schnittbild vollständig verändern.
- Waage: Die Waage sollte mindestens einmal im Jahr kalibriert werden. Tipp: Zur Überprüfung der Waage können Sie z. B. zwei Säcke à 25 kg auf die Wand des Mischbehälters legen. Das angezeigte Gewicht darf dabei maximal 10 % vom tatsächlichen Gewicht abweichen.
Wie lässt sich das Kraftfutter am Melkroboter so zuteilen, dass keine Kuh teuer überversorgt wird? Wir geben Tipps!
- Magnet: Magnete regelmäßig säubern und kontrollieren. Über das Vorhalten eines magnetischen Gegenstandes lässt sich
Homogene Ration: Mischprotokolle verhindern Fehler
Neben den Kontrollpunkten am Futtermischwagen ist es wichtig, ein exaktes Mischergebnis bereits im Vorfeld sicherzustellen. Hierzu sollten Sie ein Mischprotokoll für die Fütterungsgruppen erstellen, nach denen sich die Fütterer richten können (Übersicht):
- Komponentenmengen bei verschiedenen Gruppengrößen, entweder in Tierzahlschritten oder in %-Schritten angegeben. So kommen immer die gleichen prozentualen Mengen in den Mischwagen.
- Ladereihenfolge der Futterkomponenten angeben und Mischzeiten vermerken.
- Das Mischprotokoll sollte regelmäßig überprüft, gegebenenfalls angepasst und mit neuen Mitarbeitern durchgesprochen werden.
In Zusammenarbeit mit Dr. Volker Nüllmann, Tierarztpraxis Bramsche
Bis zu 100 kg Dreck können sich im Futtermischwagen verstecken! Neben der Wartung wirkt sich vor allem die Hygiene im Mischwagen auf den Fütterungserfolg aus.