Mit seinem Vater Klaus Dann hat Hendrik einige Gemeinsamkeiten, aber vor allem eine: Beide wollen viel optimieren, um den Kühen bestmöglichen Komfort zu bieten und möglichst wirtschaftlich zu arbeiten.
Nach der landwirtschaftlichen Lehre und der Fachschule für Agrarwirtschaft arbeitet der junge Landwirt seit diesem Sommer fest im Betrieb. Mit seinen erst 22 Jahren ist er mit verantwortlich für das Herdenmanagement. Sein Bruder ist aktuell noch in der landwirtschaftlichen Ausbildung....
Mit seinem Vater Klaus Dann hat Hendrik einige Gemeinsamkeiten, aber vor allem eine: Beide wollen viel optimieren, um den Kühen bestmöglichen Komfort zu bieten und möglichst wirtschaftlich zu arbeiten.
Nach der landwirtschaftlichen Lehre und der Fachschule für Agrarwirtschaft arbeitet der junge Landwirt seit diesem Sommer fest im Betrieb. Mit seinen erst 22 Jahren ist er mit verantwortlich für das Herdenmanagement. Sein Bruder ist aktuell noch in der landwirtschaftlichen Ausbildung. In Zukunft wollen die beiden Brüder den Betrieb „Wallberg Holsteins“ übernehmen und sich in Außenwirtschaft und Herdenmanagement aufteilen.
Richtige Männerbande
Aktuell arbeiten Hendrik Dann, sein älterer Bruder und sein Vater im Familienbetrieb. Zudem wird ein Lehrling ausgebildet. Insgesamt werden 250 Kühe gemolken. Dazu kommen die Trockensteher und die weibliche Nachzucht. Das sind etwa 200 Jungtiere. Die Herde hat eine Milchleistung von 11.200kg mit 4,1% Fett und 3,6% Eiweiß. Die aktuelle durchschnittliche Tagesleistung liegt bei 35 Litern pro Kuh und Tag. Im Stall fallen vor allem Kühe mit extrem viel Stärke und einer tollen Euterqualität auf. Die Lebensleistung der Kühe beträgt 38.000kg.
Ein neuer Transitstall
Wenn etwas nicht optimal ist, wird solange verbessert bis es passt: Dieses Jahr wurde deshalb ein größeres Projekt umgesetzt, um den Kuhkomfort weiter zu optimieren: Der Transitstall. Bislang waren die Kühe vom Anfüttern bis zur Kalbung in einem Strohabteil des alten Kuhstalls untergebracht. Die Kühe erreichen hier über zwei Treppen den Fressgang. Nun sind hier nur noch die Trockensteher untergebracht.
„Den Transitbereich ideal zu gestalten, ermöglicht den Kühen den besten Start in die Laktation“, sagt Hendrik Dann. Seinem Vater und ihm wurde zunehmend bewusst, welchen Einfluss ein guter Transitstall auf die weitere Leistung und die Gesundheit der Kühe hat. Daher wurde ein neuer Abkalbestall im Juli 2021 eingeweiht. Und hier können sich die Kühe wohl fühlen! Es gibt vier Abteile mit je fünf Kuhplätzen. Dadurch kalben die Kühe seit diesem Sommer in festen Gruppen ab, um Stress zu reduzieren. Alle Kühe werden drei Wochen vor der Kalbung umgestallt. Hier werden sie dann mit sauren Salzen auf die Kalbung vorbereitet. Der Stall bietet den Tieren viel Licht, Luft und Platz. Für die Sommermonate sind in Windrichtung Ventilatoren angebracht.
Selbstkritisch und wissensbegierig
Ein zweites Beispiel: Hendrik wurde im Sommer von einem Berater darauf aufmerksam gemacht, dass die Liegeboxen im Kuhstall nicht ideal sind – das Bug- und Nackenrohr wären ungünstig montiert. Durch die „blanken“ Stellen vor allem an den Nackenrohren sah Hendrik schnell was zu tun war. Also folgte kurz darauf die erste Anpassung. Um zu testen wie sich die Kühe am besten Ablegen, wurden in einem der vier AMS- Abteile im Kuhstall die Rohre weiter nach hinten verschoben. „Ich finde jetzt liegen die Kühe teilweise zu schräg, das müssen wir noch anpassen“, so Hendrik Dann. Also noch einmal schrauben, bis es passt.
Es geht immer besser.
Hendrik Dann
Kein Stillstand
Hendriks Motivation Betriebsabläufe zu optimieren und dabei immer offen für Kritik zu sein ist beeindruckend. Es gibt bereits Pläne für das nächste Jahr: Die Investition in ein Aktivitätssystem. Diese soll die Brunsterkennung verbessern und kranke Kühe eher anzeigen. Damit will Hendrik den Zeitpunkt der Erstbesamung sicherstellen und Kosten für kranke Kühe durch frühzeitiges eingreifen sparen.
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