Praxistipp
Klauenbad-Lösung am AMS
Ist für eine Standard-Klauenwanne kein Platz im Stall, bieten Maßanfertigungen eine individuelle Lösung. Wir zeigen Ihnen ein Praxisbeispiel.
Im Milchkuhbetrieb Kolkmeier (130 Kühe, 2 Lely A4) wurde nachträglich ein Klauenbad in den vorhandenen Treibgang hinter den zwei Melkrobotern eingebaut. Die Betonwanne (2,3 m lang, 75 cm breit, 17 cm tief, mit leichtem Gefälle und Abfluss) wurde passend zur Gangbreite (1 m, Spaltenboden) von einem Betonbauer maßgenau angefertigt. Der Abfluss führt direkt in den Güllekeller, so lässt sich das Klauenbad in kürzester Zeit und komfortabel für den Anwender entleeren. Der Stöpsel wurde ebenfalls maßgefertigt, von einem Edelstahl-Schlosser. Der Stöpsel ist stabil, mit Griff und extra flach. So können die Kühe problemlos beim Durchlaufen der Wanne auch auf den Stopfen treten und der Stöpsel kann leicht mit einem Haken aus dem Becken gezogen werden.
Der stabile Stöpsel wurde ebenfalls maßgefertigt. Das ermöglicht ein einfaches Ablassen des Wassers. (Bildquelle: Schiewer)
Die Wasserzufuhr ist über einen Wasserschlauch aus der Melkroboterkammer sichergestellt. Es wurde einfach ein Loch durch die Wand gebohrt und der Schlauch hindurchgeführt.
Ein großer Vorteil dieser Praxislösung ist, dass die Kühe aus dem AMS über die Tierseparation gesteuert durch das Klauenbad geleitet werden. „Wir begrenzen den Weg durch das Klauenbad auf zweimal pro Tag. Vielrenner – also Kühe, die die Melkroboter sehr oft frequentieren – gehen so nicht zu oft durch die Behandlungslösung und verschmutzen diese auch nicht unnötig“, erklärt Betriebsleiterin Nele Kolkmeier und ergänzt: „Kühe, die gerade einen Klauenverband haben, können wir so ebenfalls einfach vom Klauenbad ausschließen.“
Die Tierseparation sorgt dafür, dass die Kühe höchstens zweimal am Tag durch das Klauenbad gehen. (Bildquelle: Schiewer)
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