Ein regelmäßiges Klauenbad verbessert die Klauengesundheit. Doch der ständige Auf- und Abbau nervt und verschmutzt die Hände. Das ging auch Dominique Jeske und Tobias Adler so. „Wir haben eine Möglichkeit gesucht, ein regelmäßiges Klauenbad für alle melkenden Kühe durchzuführen. Stehen die Klauenwannen direkt hinter dem Roboter, kommen die Kühe schlecht zum Melken und wir können keine gleichmäßige ‚Behandlung‘ gewährleisten. Deswegen haben wir uns eine Alternative...
Ein regelmäßiges Klauenbad verbessert die Klauengesundheit. Doch der ständige Auf- und Abbau nervt und verschmutzt die Hände. Das ging auch Dominique Jeske und Tobias Adler so. „Wir haben eine Möglichkeit gesucht, ein regelmäßiges Klauenbad für alle melkenden Kühe durchzuführen. Stehen die Klauenwannen direkt hinter dem Roboter, kommen die Kühe schlecht zum Melken und wir können keine gleichmäßige ‚Behandlung‘ gewährleisten. Deswegen haben wir uns eine Alternative überlegt“, berichtet Tobias.
Klauenbad bei Boxenpflege
Die Lösung: Die beiden entschieden sich, das Klauenbad mit der täglichen Boxenpflege zu verbinden. Dafür werden die Kühe zunächst aus dem Mittelgang auf die andere Seite des Stalles (Gang zwischen Fressgitter und Liegeboxenreihe) getrieben, um Platz für die Maschinen (z.B. das Einstreugerät) zu machen. Sind die Boxen am Fressgang fertig, werden die Kühe zurückgetrieben und die andere Boxenreihe ist dran.
Damit in dieser Routine das Klauenbad Platz findet, muss es wöchentlich neu aufgebaut werden. Tobias Adler hat darum ein Gestell gebaut, in dem zwei Klauenbad-Wannen Platz finden und das sich ganz einfach per Radlader versetzen lässt. Gestell und Klauenwannen stehen nun im Übergang zwischen den Laufgängen; ein bewegliches Tor verhindert, dass die Kühe am Klauenbad vorbeilaufen. Während des Umtreibens muss jede Kuh das Klauenbad mindestens einmal passieren.
Klauenwannen ohne Ausbau reinigen
Das Gestell ist vier Meter lang und mit zwei Wannen ausgestattet. Dadurch muss die Kuh mehrmals durch das Desinfektions- und Pflegemittel treten. Tobias Adler hat das Gestell aus Vier-Kant-Eisen vom benachbartem Stahlhändler selbst zusammengeschweißt.
Die Breite des Gestells ist an die Breite der Wannen angepasst (ca. 1,0 m). Die Höhe ist so gewählt, dass die Wannen hochkant ausgekippt werden können, ohne sie komplett aus dem Gestell nehmen zu müssen.
Auf einer Seite ist das Gestell mit zwei Schwenktoren ausgestattet, um ein seitliches Vorbeilaufen der Kühe zu vermeiden.
Oben am Gestell ist eine Gabelstapler-Aufnahme angebracht. So kann es ganz einfach mit dem Frontlader in den Stall gehoben werden.
„Einkaufsliste“ für den Nachbau
Wer selbst ein solches Klauenwannen-Gestell bauen möchte, benötigt folgende Bauteile:
- Vierkantprofile aus Eisen
- Ausziehbare Schwenktore
- Plastik-Klauenwannen
- Schweißgerät
- Flex-Scheiben
- Schweißdraht.
Das Material kostet circa 400 Euro, Tobias hat einen Tag für die Schweißarbeiten benötigt. Zudem hat er das Gestell verzinken lassen, was je nach Anbieter mit 1.000 bis 1.500 Euro zu Buche schlägt. Doch die Arbeit hat sich gelohnt:
„Die Klauenwannen sind in Nullkommanichts aufgebaut. Und dadurch, dass die Kühe das Klauenbad als Gruppe hintereinander durchlaufen, geschieht das Ganze nun wirklich entspannt!“
Noch mehr Einblicke aus dem Stall gibt es auf dem Instagram-Profil der beiden: