Durch eine Anpassung der Futterration lassen sich die Phosphor-Ausscheidungen deutlich reduzieren.
Die Nachfrage nach GVO-frei erzeugten Milchprodukten hat Sojaextraktionsschrot als Proteinträger weitgehend aus den Futterrationen für Milchkühe verdrängt. Sojaschrot lässt sich ohne negative Auswirkungen durch Rapsextraktionsschrot austauschen. Rapsschrot hat jedoch einen höheren Phosphorgehalt (12,5 g/kg TM). Dadurch nehmen die Kühe bei GVO-freier Fütterung vergleichsweise viel...
Durch eine Anpassung der Futterration lassen sich die Phosphor-Ausscheidungen deutlich reduzieren.
Die Nachfrage nach GVO-frei erzeugten Milchprodukten hat Sojaextraktionsschrot als Proteinträger weitgehend aus den Futterrationen für Milchkühe verdrängt. Sojaschrot lässt sich ohne negative Auswirkungen durch Rapsextraktionsschrot austauschen. Rapsschrot hat jedoch einen höheren Phosphorgehalt (12,5 g/kg TM). Dadurch nehmen die Kühe bei GVO-freier Fütterung vergleichsweise viel Phosphor auf. Das kann sich zum Problem auswachsen, da mit der neuen Dünge-VO die P2O5-Bilanzen auf 10 kg/ha halbiert wurden.
Geschützter Raps
Ein im Versuchszentrum Haus Riswick mit 48 Holsteinkühen durchgeführter Fütterungsversuch zeigt, dass sich eine Absenkung des Gesamt-Phosphorgehaltes durch Anpassungen in der Rationsgestaltung erzielen lässt.
Alle Kühe wurden mit einer TMR gefüttert. Die Absenkung des Phosphor-Gehalts in der Ration wurde über das Milchleistungsfutter (MLF) eingestellt. In der Versuchsgruppe wurde der Anteil Rapsschrot im MLF von 38 auf 8% abgesenkt. Reduziert wurden auch die Anteile an Weizen von 29 auf 8% und Sonnenblumenextraktionsschrot von 10 auf 4%. Deutlich erhöht gegenüber der Kontrollration wurden hingegen die Anteile an geschütztem Rapsschrot (von 7 auf 25%) sowie an Melasseschnitzeln (von 3 auf 34%). Um den Rohprotein(XP)-Gehalt auf vergleichbarem Niveau zu halten, wurde das MLF zudem mit 14 g Futterharnstoff je Kilogramm Trockenmasse ergänzt. Ergebnisse:
Leistung unverändert
- Die Trockenmasseaufnahmen während der 18 Versuchswochen lagen in der Kontrollgruppe mit 21,1 kg auf ähnlichem Niveau wie in der Versuchsvariante mit 20,7 kg/Tag. Hierdurch ergaben sich vergleichbare Energie- und Nährstoffaufnahmen in den beiden Fütterungsgruppen.
- Die Absenkung des Phosphor-Gehalts in der Versuchsgruppe führte zu einer signifikant verminderten Phosphor-Aufnahme von täglich 79 g/Tag im Vergleich zu 95 g/Tag in der Kontrollgruppe.
- Die Kühe der Kontrollgruppe erzielten mit 36 kg eine um 0,9 kg höhere Milchleistung als die P-angepasst gefütterten Tiere (35,1 kg). Die realisierte ECM-Leistung der Kühe der Kontrollgruppe lag bei 33,2 kg, die Leistung der Gruppe „P-angepasst“ lag mit 32,6 kg ECM leicht darunter.
- Die täglichen Phosphor-Ausscheidungen lagen in der Kontrollgruppe bei 63 g je Tier. In der mit 45 g je Tier und Tag Phosphor-angepasst versorgten Versuchsgruppe fielen die Ausscheidungen signifikant geringer aus.
- Die Trockenmasseaufnahmen während der 18 Versuchswochen lagen in der Kontrollgruppe mit 21,1 kg auf ähnlichem Niveau wie in der Versuchsvariante mit 20,7 kg/Tag. Hierdurch ergaben sich vergleichbare Energie- und Nährstoffaufnahmen in den beiden Fütterungsgruppen.
- Die Absenkung des Phosphor-Gehalts in der Versuchsgruppe führte zu einer signifikant verminderten Phosphor-Aufnahme von täglich 79 g/Tag im Vergleich zu 95 g/Tag in der Kontrollgruppe.
- Die Kühe der Kontrollgruppe erzielten mit 36 kg eine um 0,9 kg höhere Milchleistung als die P-angepasst gefütterten Tiere (35,1 kg). Die realisierte ECM-Leistung der Kühe der Kontrollgruppe lag bei 33,2 kg, die Leistung der Gruppe „P-angepasst“ lag mit 32,6 kg ECM leicht darunter.
- Die täglichen Phosphor-Ausscheidungen lagen in der Kontrollgruppe bei 63 g je Tier. In der mit 45 g je Tier und Tag Phosphor-angepasst versorgten Versuchsgruppe fielen die Ausscheidungen signifikant geringer aus.
Quelle: M. Pries et al., 2019