Besonders nach heißen Sommern zeigen sich die negativen Folgen von Hitzestress auf Milchleistung und Gesundheit. Ventilatoren können dies verhindern. Doch das Konzept muss stimmen.
Hitzestress kann schwerwiegende Folgen haben: Die Liegezeiten werden kürzer, die Futteraufnahme geht zurück. Die Bildung von Hitzeschutzproteinen kostet zusätzliche Energie, die die hochleistende Kuh nicht hat. Schnell entstehen Pansenazidosen und in der Folge ein durchlässiger Darm, der Toxine in den...
Besonders nach heißen Sommern zeigen sich die negativen Folgen von Hitzestress auf Milchleistung und Gesundheit. Ventilatoren können dies verhindern. Doch das Konzept muss stimmen.
Hitzestress kann schwerwiegende Folgen haben: Die Liegezeiten werden kürzer, die Futteraufnahme geht zurück. Die Bildung von Hitzeschutzproteinen kostet zusätzliche Energie, die die hochleistende Kuh nicht hat. Schnell entstehen Pansenazidosen und in der Folge ein durchlässiger Darm, der Toxine in den Körperkreislauf schleust. Das alles belastet das Immunsystem. Die Folgen sind ein Abfall der Milchleistung, unzureichende Klauengesundheit und ein Anstieg der Zellzahlen. Das kann pro Kuh und Jahr 400 € kosten.
In unserer Ausbildung haben wir noch gelernt, dass der optimale Temperaturbereich für Kühe zwischen 4 bis 17°C und 70% Luftfeuchtigkeit liegt. Doch inzwischen haben die Kühe ihre Milchleistung stark gesteigert. Aktuellen Untersuchungen zufolge geben Kühe schon ab 10°C Wärme an die Umgebung ab. Ab 20°C und 90% Luftfeuchte beginnt der Hitzestress (THI = Temperatur-Luftfeuchtigkeits-Index) 72. Somit kann dieser auch schon im April milde beginnen.
Ventilatoren an der richtigen Stelle
Um Hitzestress für die Kühe zu vermeiden, ist eine ausreichende Lüftung wichtig. Hierbei wird zwischen natürlicher und mechanischer Lüftung unterschieden. Die natürliche Lüftung funktioniert mit dem Wind. Die Eigenschaften des Stalles und die Umgebung sind entscheidend. Doch diese Variante funktioniert nicht, wenn kein Wind bläst oder die Temperaturen zu hoch sind.
Bei der mechanischen Lüftung durch Ventilatoren gibt es verschiedene Systeme, die unterschiedlich teuer und effizient sind. Das Ziel ist eine Luftgeschwindigkeit von mindestens 1,5 m/s an der Kuh. So soll die verbrauchte Luft abtransportiert und die kuhumgebende Wärmeschicht abgeführt werden. Um dies zu erreichen, müssen bei der Installation folgende Aspekte berücksichtigt werden:
- Die Ventilatoren müssen die natürliche Hauptwindrichtung unterstützen.
- Eine Belüftung muss möglichst frische, kühle Luft in den Stall bringen.
- Der erste Lüfter darf maximal 2 m von der Wand entfernt sein.
- Die Ventilatoren mindestens 2,5 m vom Boden entfernt aufhängen.
- Bei der Installation den Luftschatten beachten.
- Den Luftaustritt auf der Gegenseite gewährleisten.
- Keine Belüftung von Laufgängen.
- Die Ventilatoren müssen die natürliche Hauptwindrichtung unterstützen.
- Eine Belüftung muss möglichst frische, kühle Luft in den Stall bringen.
- Der erste Lüfter darf maximal 2 m von der Wand entfernt sein.
- Die Ventilatoren mindestens 2,5 m vom Boden entfernt aufhängen.
- Bei der Installation den Luftschatten beachten.
- Den Luftaustritt auf der Gegenseite gewährleisten.
- Keine Belüftung von Laufgängen.
In der Elite-Akademie finden Sie ein eLearning des Tierarztes Mattias Tepferd, der sich intensiv mit dem Thema Klimaaudit im Kuhstall beschäftigt. Der Kurs enthält Videos und praktische Informationen zur effektiven Stalllüftung und ist für Elite-Abonnenten kostenfrei. -jb, mw-