Zusammen mit seinen Eltern Jef (60) und Elian (57) managt Jos Vanderheijden (32) einen Milchviehbetrieb mit Campingplatz im limburgischen Epen am Rande der Niederlande.
Nur einen Steinwurf von der Grenze zur Wallonie entfernt führt die Familie Vanderheijden einen...
Zusammen mit seinen Eltern Jef (60) und Elian (57) managt Jos Vanderheijden (32) einen Milchviehbetrieb mit Campingplatz im limburgischen Epen am Rande der Niederlande.
Nur einen Steinwurf von der Grenze zur Wallonie entfernt führt die Familie Vanderheijden einen Milchviehbetrieb. Innerhalb von zehn Jahren wuchsen sie von 360.000 kg Milchquote auf 1,24 Mio. kg abgelieferte Milch. „Wir haben einen neuen Stall gebaut und gleichzeitig aufgestockt. Wir wollten die Finanzierungskosten auf eine größere Milchmenge verteilen. Aber durch die Quote ist das schwer“, erklärt der Niederländer Jos Vanderheijden.
Der südlimburgische Milcherzeuger steckte im vergangenen Milchwirtschaftsjahr ca. 110.000 € in geleaste Quote (26 ct/kg). „Anderswo diskutiert kaum jemand über die Quote, hier ist sie der größte Kostenfaktor. Aber ich kann das Leasing derzeit aus den liquiden Mitteln bezahlen. Das lässt mich auf eine gute Marge nach dem 1. April 2015 hoffen. Für uns fühlt sich der erste April deshalb wie ein Befreiungstag an.“ Trotz der hohen Quotenkosten bedauert Jos Vanderheijden die teuren Wachstumsschritte in der Vergangenheit keineswegs. „Durch den Stallneubau sind wir nun schon einen Schritt weiter als viele andere. Derzeit bauen wir auch den alten Schweinestall für das Jungvieh und die trockenstehenden Kühe um. Zudem haben wir eine Genehmigung im Naturschutzgebiet für 215 Milchkühe inklusive eines Jungviehbesatzes von 80 % erhalten. Die hätten wir ohne den Stallneubau nicht bekommen“, erläutert Vanderheijden. „Verrückt ist jedoch, dass wir durch die umliegenden Natura 2000-Gebiete in Flandern und der Wallonie geringere Bestandszahlen genehmigt bekommen haben, während das in Belgien noch gar keinen Einfluss auf die Bestandsgrößen hat.“
Als Standortnachteil empfindet Vanderheijden auch die hohen Kosten für die Gülleentsorgung und den teuren Diesel in den Niederlanden. Zudem darf er nur unter strengen Auflagen (Erosionsschutz) pflügen. „200 m entfernt, in der Wallonie, gibt es diese Vorschriften nicht. Das Gebiet ist dasselbe, es steht nur ein Strich auf der Landkarte.“ Auch die Finanzierungskosten sind in den Niederlanden am höchsten. „Dadurch setzen uns Tiefpreisphasen stärker zu.“ Aber der aufgrund der geringen Flächenverfügbarkeit entstandene Druck bietet auch Chancen. „Es ist die Rede davon, dass wir weiterhin die Derogation (Möglichkeit mehr als 170 kg N/ha auszubringen) behalten werden, das kann nach 2015 ein Vorteil sein, wenn wir mehr Gülle pro Hektar düngen dürfen.“ Zudem profitiert Vanderheijden davon, dass in den Niederlanden kein 100 % bodengebundenes Wachstum verlangt wird. „Im Moment haben wir ausreichend Grundfutter und ich erwarte, dass die Kosten für den Verkauf der Gülle sinken werden. „Wir können dann den Düngerüberschuss regional absetzen. Ich möchte deshalb bis zu 20 % des Futters frei einkaufen und nicht selber anbauen. So kann ich notfalls auch weniger Kühe melken, wenn der Markt uns dazu zwingt.“
Produktionsbedingungen
- Emissionsarme Gülleausbringung
- Kein steuerbegünstigter Diesel
- Quotenleasing 26 Cent/kg
- Eingeschränktes Pflügen
- Bodenpreis 45.000 bis 60.000 €/ha
- 250 kg N/ha Grünland
- Emissionsarme Gülleausbringung
- Kein steuerbegünstigter Diesel
- Quotenleasing 26 Cent/kg
- Eingeschränktes Pflügen
- Bodenpreis 45.000 bis 60.000 €/ha
- 250 kg N/ha Grünland