Phytotherapie

Herausforderung Fruchtbarkeit

Mit einem systematischen Fruchtbarkeitsmanagement lassen sich gute Besamungsergebnisse von ca. 50 % erzielen – ohne den Einsatz von Hormonen.

Ein Kalb pro Kuh und Jahr, das klingt häufig einfacher als es ist. Denn gerade hoch­leistende Kühe tragend zu bekommen, birgt viele Schwierigkeiten. Für den wirtschaftlichen ­Erfolg einer Herde sind gute Fruchtbarkeitskennzahlen jedoch von großer Bedeutung. Für Güstzeiten von über 100 Tagen kann ein täglicher Milchgeldverlust von 2 bis 4 € unterstellt werden. Das allein ist ein Grund, das Fruchtbarkeits­management strategisch anzugehen!

Woran liegt’s, wenn Kühe nicht tragend werden?

Abkalbung: Falsche oder unsachgemäße ­Geburtshilfe erhöht das Risiko für Verletzungen oder Entzündungen. Diese ziehen oft einen ­langen Rattenschwanz an Problemen mit sich. Sonimmt die Kuh z. B. bei Verletzungen aufgrund der Schmerzen weniger Futter auf, wodurch sie weniger Energie für die Rückbildung der Gebärmutter zur Verfügung hat. Wird die Kuh durch eine fehlerhafte Geburtshilfe verletzt, kann das zu Schäden an den Geschlechtsorganen führen. 
Energiemangel: Wenn viele Besamungen ohne Erfolg bleiben, ist hierfür meist ein ­Energiemangel und die daraus resultierende ­Ketose die Hauptursache.
Stillbrunst: Manchmal zeigen Kühe nur sehr schwache oder keine Brunstsymptome, obwohl der Zyklus ungestört abläuft. Hier können oft technische Hilfsmittel (Brunstsensoren) helfen und Verbesserungen der Umwelt, insbesondere trittsichere Laufflächen.
Leberbelastung: Durch Energiemangel wird auch die Leber in Mitleidenschaft gezogen. Eine „geschädigte“ Leber kann langfristig zu Fruchtbarkeitsstörungen führen, denn sie ist mitverantwortlich für die Synthese von Brunsthormonen. Ist die Leber geschwächt, werden auch Hormone nur in schwacher Konzentration produziert.
Zysten sind ebenfalls oft eine Folge des ­Energiemangels zu Beginn der Laktation. Entwickelt sich eine heranreifende Eizelle zur Zyste, wird der Zyklus gestört und der Eisprung findet nicht statt. Sind Zysten am 60. Tag auf dem Eierstock noch nachweisbar, sollte die Kuh behandelt werden. In solchen Fällen kommt man um den Einsatz von Hormonen nicht herum. Bei Follikelzysten GnRH oder Progesteron (Spirale); bei ­Gelbkörperzysten Prostaglandin verabreichen.

Die Kuh zeigt Brunstsymptome, obwohl sie laut Untersuchung tragend sein soll. Was sind die Gründe und weist das auf Fehler im Management hin?


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