Weltweit mehr Milch erwartet
Der kürzlich veröffentlichte
OECD-FAO Agricultural Outlook 2024-2033 prognostiziert für die weltweite Milchproduktion eine moderate Wachstumsrate von
1,6 % pro Jahr bis 2033. Die weltweite Milchmenge würde dann rund 1.085 Millionen Tonnen im Jahr erreichen. Das Wachstum wird hauptsächlich durch höhere Leistungen pro Tier erreicht.
Interessanterweise wird dem Bericht zufolge mehr als die Hälfte des Wachstums aus Indien und Pakistan kommen, die am Ende des...
Weltweit mehr Milch erwartet
Der kürzlich veröffentlichte
OECD-FAO Agricultural Outlook 2024-2033 prognostiziert für die weltweite Milchproduktion eine moderate Wachstumsrate von
1,6 % pro Jahr bis 2033. Die weltweite Milchmenge würde dann rund 1.085 Millionen Tonnen im Jahr erreichen. Das Wachstum wird hauptsächlich durch höhere Leistungen pro Tier erreicht.
Interessanterweise wird dem Bericht zufolge mehr als die Hälfte des Wachstums aus Indien und Pakistan kommen, die am Ende des Prognosezeitraums über 30 % der Weltproduktion ausmachen dürften. Grund ist eine steigende Nachfrage durch Bevölkerungs- und Einkommenswachstum.
Während in der Europäischen Union (EU), der zweitgrößten Milcherzeugerregion der Welt, aufgrund der Umweltpolitik und der Umstellung auf ökologische und weidebasierte Systeme ein leichter Produktionsrückgang zu erwarten ist, wird für Ozeanien und Nordamerika ein moderates Wachstum prognostiziert.
Im Bericht wird nochmal betont, dass die weltweite Nachfrage nach Milcherzeugnissen aufgrund des Bevölkerungs- und Einkommenswachstums weiter steigen wird, insbesondere in Asien, wo Indien und Pakistan beim Verbrauch von frischen Milcherzeugnissen führend sind.
Export: Bleibt Europa stark?
Machen Indien und Pakistan dann Europa Konkurrenz auf dem Exportmarkt? Das ist laut Bericht eher unwahrscheinlich. Denn Indien und Pakistan sind beim Verbrauch von frischen Milchprodukten führend. Dem zufolge wird dort auch zukünftig eher für den Eigenbedarf produziert.
Es wird erwartet, dass die EU, Neuseeland und die USA die Hauptexporteure von verarbeiteten Milcherzeugnissen bleiben, die zusammen fast 70 % der Gesamtexporte ausmachen. Gleichzeitig wird damit gerechnet, dass China der weltweit größte Importeur von Milcherzeugnissen bleibt, trotz eines möglichen Rückgangs der Einfuhren von Magermilchpulver (MMP) aufgrund einer höheren inländischen Produktion und sich ändernder Verbraucherpräferenzen.
Wachsende Konkurrenz durch pflanzliche Alternativen
Der Ausblick befasst sich außerdem mit der Konkurrenz von pflanzlichen Milchalternativen. Diese gewinnen in einigen Regionen wie Ostasien, Europa, Ozeanien und Nordamerika zunehmend an Beliebtheit. Das führt zu einem prognostizierten Rückgang des Pro-Kopf-Verbrauchs von Frischmilchprodukten in diesen Gebieten.
Weitere diskutierte Herausforderungen sind:
- Wirtschaftlicher Druck
- Umweltvorschriften
- Notwendigkeit der Reduzierung von Treibhausgasemissionen
- Auch vermehrte Ausbrüche von Tierseuchen können die Milchproduktion und den Handel stören.
Anpassung gefragt
Um inmitten dieser Veränderungen wachsen zu können, müssen die Akteure der Milchwirtschaft nachhaltige Methoden einführen und neue Märkte erschließen. Auch wenn es sich hier nur um einen Blick in die Glaskugel handelt, ist eines sicher: Der globale Milchmarkt wird sich in den nächsten zehn Jahren erheblich verändern.
Milchmengen 0,7 % über Vorjahresniveau
Anfang Juli hat die Milchproduktion in Deutschland innerhalb einer Woche wieder zugenommen. Im Vergleich zur Vorwoche wurden 0,5 % mehr Milch angeliefert. Damit liegt die Milchmenge in der 28. Kalenderwoche um 0,7 % über dem Vorjahresniveau. Mehr Informationen zur Entwicklung der Milchmenge in Deutschland finden Sie hier:
Milchwoche: Milchmengen – so stark unterscheiden sich die Bundesländer
Butter fest, Magermilchpulver schwächer
Die Preise für Magermilchpulver sind laut Süddeutscher Butter- und Käsebörse e.V. Kempten aufgrund der Sommerferienzeit und dadurch verhaltener Nachfrage nicht gestiegen. Die Butterpreise sind kontraktbedingt stabil (siehe Grafik).
Quellen: u.a. FAO, AMI, ZMB, Süddeutsche Butter- und Käsebörse e.V. Kempten, Rabobank, DCA, Trigona Dairy Trade
Begleitet uns auf unserer aktuellen DairyTour! Hier geht‘s zum ersten Betrieb:
Armin und Karin Herger-Bärtsch bringen ihre Milch vom Hofstandort in 1.350 m Höhe selbst ins Tal. Auch die schwankenden Futterqualitäten und der Wolf fordern den Familienbetrieb heraus.
