Eric Wilke

Eric Wilke hat etwas Tolles auf die Beine gestellt: In nur zwei Jahren hat er die Milchleistung seiner Herde von 7.000 kg auf 9.300 kg steigern können. Als er die Kühe im Januar 2015 als Herdenmanager übernahm, waren die Ställe heruntergewirtschaftet und die Kühe nicht gut drauf. Eric führte Leistungsgruppen, eine leistungsgerechte Fütterung, eine Vorbereiterration für Transitkühe und einen Strohstall für Frischmelker ein. Bei Anpaarungen zielt er nun auf rahmige Kühe mit perfekten Eutern und hohen Inhaltsstoffen ab.
Dabei muss er bis heute mit schwierigen Rahmenbedingungen zurechtkommen. Die bauliche Situation z.B. ist noch längst nicht komfortabel. „Wir haben schon viel verbessert. Aber das Geld für Investitionen müssen wir uns erst verdienen.“ So ist der Melkstand zwar verlängert, aber nicht technisch ‚aufgemotzt‘ worden. „Wenn die Hochleistenden zum Melken kommen, können wir nur eine Seite anhängen, sonst streikt die Milchpumpe. So viel Milch kann die nicht verarbeiten“, erzählt Eric. Auch musste er erst die Unterstützung seiner neun Angestellten gewinnen, bevor er bei den Kühen etwas ändern konnte. „Ich als Chef melke Weihnachten genauso wie meine Mitarbeiter“, beschreibt Eric seine Methode. Einmal jährlich findet eine große Grillfete und ein Weihnachtsessen statt, ab und zu gibt er Frühstück aus.
Trotz aller Widrigkeiten liebt Eric seinen Beruf: „Am schönsten ist es, den Kühen beim Altwerden zuzusehen.“ Er kennt jedes Tier mit Namen. Besondere Freude macht es ihm, wenn eine Kuh, mit dem Lieblingsbullen belegt, ein schönes Kuhkalb bringt. „Oder wenn man morgens auf der Koppel steht und die Sonne geht auf. Ein Leben ohne Landwirtschaft? Ohne mich!“ -cs-